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Mert Caliskan, der am 18.05.2025 den WBO-Juniorenweltmeister-Titel in Bielefeld erkämpfte, hat sich trotz vieler Hindernisse bewiesen. Als Kind vom Boxen abgeraten und nach einem kritischen Austritt aus der Nationalmannschaft 2023, hält er nun stolz den Weltmeistergürtel. Im exklusiven Interview spricht er über seinen Weg, seine Motivation und seine Liebe zu Dinslaken:

Wie fühlt man sich nach so einem Kampf? Körperlich und seelisch?

MERT: Man fühlt sich auf jeden Fall erleichtert. Es liegen Wochen und Monate der Vorbereitung hinter mir, in denen ich auf Vieles, vor allem meine Freizeit, verzichten und meine Ernährung umstellen musste. Ich hatte acht bis 10 Trainingseinheiten pro Woche, habe also teilweise zweimal täglich trainiert. Ich bin glücklich, dass sich die ganze harte Arbeit ausgezahlt hat und ich den Sieg nach Hause mitnehmen konnte. Körperlich bin ich erschöpft und gönne mir jetzt erstmal eine einwöchige Pause, bevor wir langsam wieder mit dem Training starten und neue Ziele setzen.

Warum wolltest du Profiboxer werden, was reizt/e dich daran so?

MERT: Es war langfristig immer mein Ziel, zu den Profis zu wechseln, wollte aber erst einmal so viele Erfahrungen wie möglich bei den Amateuren sammeln. Das große Ziel war Olympia, doch 2023 musste ich mich entscheiden: Die Bedingungen, die mir von der Nationalmannschaft gestellt wurden, waren mit meinem Alltag nicht vereinbar. Deshalb habe ich mich entschieden, ins Profilager zu wechseln und bin da durchgestartet. Heute bin ich dankbar für diese Entscheidung und dass ich mich heute zum Juniorenweltmeister krönen konnte. Es reizt mich weiterhin, mich mit den Besten in diesem Sport zu messen und ich bleibe an meinen persönlichen Zielen dran.

Was rätst du jemandem, der mit dem Boxen anfangen will?

MERT: Nicht viel überlegen, einfach mit dem Training starten und fleißig sein. Der Rest kommt dann von alleine. Am Anfang habe ich von 20 Amateurkämpfen 17 verloren, aber ich hab nie aufgehört, an mir selber zu arbeiten und immer weiter trainiert. Heute bin ich mit acht Profikämpfen ungeschlagen. Und dank der Unterstützung meiner Trainer, meines Teams, meiner Familie und Sponsoren Juniorenweltmeister.

Was magst du an Dinslaken, insbesondere Lohberg, am meisten?

MERT: Ich bin selber in Lohberg großgeworden und für mich ist ein Kennzeichen der Marktplatz. Seit meinen jungen Jahren gehe ich am Baggerloch joggen, auch heute als Profiboxer mache ich den Großteil meiner Trainingseinheiten dort. Oder ich trainiere draußen im Bergpark, habe also immer schöne Orte in Lohberg, auf die ich zurückgreifen kann, wenn ich trainieren möchte.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview und gratulieren dem frisch gebackenen WBO-Juniorenweltmeister!

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