Bürgermeisterin Michaela Eislöffel hat uns in einem Gespräch in der Blauen Bude von sich und ihren Plänen und Ideen für unseren Stadtteil erzählt.
Guten Tag Frau Eislöffel. Schön, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben. Was möchten Sie den Menschen in Lohberg über sich als Person erzählen?
„Früher hätte ich gesagt: Ich lebe seit 30 Jahren in Dinslaken, meine Kinder sind hier geboren. Jetzt bin ich ja Bürgermeisterin und habe die Verantwortung für diese Stadt, worüber ich mich sehr freue. Das ist eine Aufgabe die ich mit großem Engagement annehme.“
Vor ihrer Wahl zur Bürgermeisterin war Michaela Eislöffel Lehrerin und Sonderpädagogin. Ursprünglich hatte sie nach ihrem Hauptschulabschluss als Bürokauffrau gearbeitet und berufsbegleitend die Fachoberschulreife nachgeholt. Dann kündigte sie ihre Stelle und machte Abitur. Gleichzeitig begann auch die Familienphase: Am Tag nach der Abiturprüfung wurde ihr erster Sohn geboren. Während der Studienzeit kamen zwei weitere Söhne zur Welt.
„Mit der Geburt des dritten Kindes war ich alleinerziehend“, erzählt sie. Daher habe sie viel Verständnis für die Probleme alleinerziehender Elternteile.
Sind Sie manchmal in Lohberg unterwegs? Wo könnten die Leute ihnen zufällig begegnen?
„Lohberg ist für mich ein Ort, an dem ich viele schöne Stunden verbracht habe“, erinnert sie sich. In ihrer Zeit als Vorsitzende der Gesellschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für den Kreis Wesel hatte sie ihr Büro im Ledigenheim. Einkäufe auf dem Wochenmarkt waren an der Tagesordnung, als die Kinder noch klein waren.
Wie stehen Sie zum allseits bekannten Slogan: Lohberg und die Halde werden eins?
„Das wäre schön“, erklärt sie. Solange die Verkehrsführung sich nicht ändere, werde das aber nicht funktionieren. Die Hünxer Straße sei im Moment noch eine Durchgangsstraße mit hohem Verkehrsaufkommen.
Im Integrierten Handlungskonzept ist von einem notwendigen Stadtteilkoordinator die Rede. Wie ist da der Stand der Dinge?
Wie Michaela Eislöffel berichtet wird die Stadt die Stelle kurzfristig ausschreiben und habe eine hohe Priorität. „Die Unterstützungsangebote im Stadtteil müssen zielgerichtet für die unterschiedlichen Gruppen angeboten werden. Besonders Kinder und Jugendliche müssen gefördert werden, sie sind unsere Zukunft!“, so die Bürgermeisterin.
Vor der Wahl hatten wir gefragt, welche Begriffe Sie mit Lohberg verbinden. Möchten Sie Ihre Antwort ( Schöne Innenhöfe, lebendiger Marktplatz, Zeche) noch ergänzen?
„Forum Lohberg, Blaue Bude, Zechenwerkstatt, engagierte Menschen“
Auf die Frage: „Was packen Sie nach der Wahl als erstes an?“ hatten Sie geantwortet, Sie würden die Menschen in den Stadtteilen fragen was sie brauchen. Wie und wo werden Sie die Lohberger befragen?
„Ich wünsche mir, mehr mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Den Start mache ich schon bald mit einer Sprechstunde.“ Am kommenden Samstag, 17.7., wird sie auf dem Marktplatz den Austausch mit den Leuten suchen und erörtern, was ihnen auf den Nägeln brennt.
Sie hatten das Thema „ Bezahlbarer Wohnraum“ auf der Agenda. Was ist da in Lohberg geschehen oder geplant?
Die Bürgermeisterin berichtet von den Plänen für das Gelände der ehemaligen Glückauf- Schule zwischen Knappenstraße und Haldenstraße. Auf dem mehr als einen Hektar großen Gebiet sollen Mehrfamilienhäuser entstehen. Mehr als 40% davon werden öffentlich gefördert und dadurch für Menschen mit geringerem Einkommen zur Verfügung stehen. Es gibt schon konkrete Planungen. „Es soll ein offenes Wohngebiet werden, mit Wegen, die Verbindungen schaffen,“ schwärmt sie.
Die attraktive Gestaltung des Bergparks hatten Sie auch erwähnt. Welche Ideen haben Sie da?
„Mir sind Begegnungsräume wichtig, wo Menschen sich gerne aufhalten und miteinander ins Gespräch kommen“, erzählt sie. Es sei beispielsweise ein Bewegungsparcours im Gespräch, der von unterschiedlichen Altersgruppen genutzt werden könne.
Stellen Sie sich vor , wir wären vier Jahre weiter und ihre erste Amtszeit wäre beendet. Wie hat sich Lohberg im besten Fall verändert?
Der Marktplatz hat ein schönes Cafe und lädt zum Verweilen ein, im Umfeld gibt es attraktive Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten, man kann über die dann verkehrsberuhigte Hünxer Strasse in den Bergpark spazieren und dort einen schattigen Sitzplatz finden.
Nach einer Wunschvorstellung gefragt: „Eine schöne Idee wäre ein Teegarten. In einer Art Laube, schattig und grün bewachsen, könnten Familien und Freunde gemeinsam Tee trinken, spielen, sich unterhalten“, skizziert sie ihre Vorstellungen.
Wer weiß, vielleicht führen wir dort in ein paar Jahren ein weiteres Interview, diesmal bei einem Tässchen Tee.
Stadtplanung Lohberg
Mittendrin hat mit dem Dinslakener Stadtplaner Alexando Hugenberg ein langes Gespräch geführt.
Teil 1: Der neue Chef der Stadtentwicklung stellt sich vor
Teil 2: Stadtplaner: Ich bin begeistert von Lohberg
Teil 3: Stadtplaner: So soll es weitergehen in Lohberg
Integriertes Handlungskonzept
Von der Stadt in Auftrag gegebenes, vom Stadt- und Regionalplanungsbüro Dr Jansen GmbH erstelltes Konzept für eine positive Entwicklung des Stadtteils nach der Zechanschließung. Es enthält Untersuchungen zu den bereits erfolgten Projekten und Förderschwerpunkten, gibt Empfehlungen für die zukünftige Entwicklung.
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