August 2018: Die Trockenheit der vergangenen Wochen hat Lohberg in eine Steppe verwandelt. Ganz Lohberg? Nein! Es gibt eine Oase in der es grünt und blüht: Die Kleingartenanlage Fischerbusch.
Klaus Wodtke, der zweite Vorsitzende des Kleingartenvereins Fischerbusch e.V., erzählt in seiner gemütlichen Gartenlaube vom Leben hier im Grünen.
Ein Freibad in Lohberg
Seit 1949 wird das Gelände als Kleingartenanlage genutzt. Vorher befand sich auf dem Gelände tatsächlich eine „Badeanstalt“, ein offenbar sehr beliebtes Freibad.
Heute stehen hier 121 „Parzellen“, so nennt der Kleingärtner die 400-450m² Grundstücke, zur Verfügung. Und sie sind offensichtlich sehr beliebt, aktuell besteht eine Warteliste. Trotz der Vorgaben, an die sich jeder Nutzer zu halten hat, gibt es jede Menge Raum für individuelle Gestaltung.1/3 des Grundstückes muss beispielsweise als Nutzgarten angelegt werden, ob Blumen, Obst oder Gemüse- das entscheidet jeder Pächter selbst.
Auf die Einhaltung der Vorschriften achtet der Vorstand. Auch Ruhezeiten sind festgelegt- schließlich sollen sich hier alle erholen können. In der Mittagszeit und an den Wochenenden dürfen keine lauten Arbeiten durchgeführt werden.
Große Ausnahme: Kinder! Sie dürfen den ganzen Tag über spielen, lärmen, toben und ihre Freiheit genießen. Das unterscheidet diese Anlage von vielen anderen. In dem Zusammenhang würde sich der Vorstand wünschen, dass der kleine, in die Jahre gekommene Spielplatz durch die Stadt Dinslaken attraktiver gestaltet würde. “ Im Sommer springen hier 60-70 Kinder rum.“ so Wodtke.
Menschen unterschiedlichster Nationalitäten nutzen heute die Anlage, die früher nur Bergleuten vorbehalten war.
Und gemeinsame Aktivitäten? Klaus Wodtke erzählt es werde immer schwieriger, diie Leute unter einen Hut zu bringen. Viele wollen nur ihren Garten nutzen und ansonsten ihre Ruhe haben.
Trotzdem bewegt der Vorstand einiges: Kürzlich wurde zum Beispiel in einer Menge Arbeitsstunden das marode Büro renoviert, auch eine Gedenktafel für verstorbene Vereinsmitglieder gibt es.
„Früher war das hier eine Kneipe“ erklärt Klaus Wodtke.
Die zurückliegende Trockenheit im Stadtteil haben die Gärten scheinbar recht gut überstanden, auch weil fast jeder Pächter Grundwasser nutzt und fleißig gießt. Teilweise laufen die Pumpen stundenlang. Allerdings sei der Grundwasserspiegel um ca. 1,20 m gesunken, so Wodtke. Und durch die Wärme seien viele Pflanzen, vor allem Obst, fast 6 Wochen früher als gewöhnlich erntereif. Es gibt also weiter jede Menge zu tun.