Seite wählen

Der VfB Lohberg will mit seinem neuen Trainer Siegfried Sonntag eine Aufholjagd starten. Am Donnerstag leitete der erfahrene Übungsleiter erstmals das Training. „Der VfB ist für mich auch eine Herzenssache“, sagt er im Interview.

Die Lage ist zappenduster. Der VfB Lohberg hat noch vor dem Ende der Hinrunde zum zweiten Mal den Cheftrainer entlassen. Der Vorstand traute Patrick Frosch nicht mehr zu, das Ruder herumzureißen. Auch weil es offenbar Konflikte mit Teilen der Mannschaft gab.

Mit Siegfried Sonntag kehrt ein alter Bekannter zurück an alte Wirkungsstätte. Wir haben mit ihm gesprochen. Im Interview mit Mittendrin erklärt er, wie er dem VfB neues Leben einhauchen will.

Siegfried „Siggi“ Sonntag ist in Lohberg kein Unbekannter. Er trainierte den Dinslakener Traditionsverein bereits von 1998 bis 2002. In der Saison 2000/2001 stieg er mit den „Knappen“ in die Landesliga auf.

Der Familienvater war von 1974 bis 1976 als Spieler beim MSV Duisburg aktiv. Der heutige 62-jährige lief zudem für den 1. FC Bocholt, SF Hamborn 07 und SuS 09 Dinslaken auf.

Herr Sonntag, wie fühlt es sich an, zurück in Lohberg zu sein. Sie haben hier ja bereits von 1998 bis 2002 als Trainer gearbeitet.

Sonntag: Das ist schon eine ganze Weile her, aber ich habe mich immer sehr wohl gefühlt in Lohberg. Als der Anruf kam, da habe ich gar nicht groß überlegt. Für mich ist jetzt wichtig, dass der Verein wieder in ruhigere Gewässer und da unten raus kommt. Ist ’ne schwierige Aufgabe im Moment, aber ich glaube, dass sie zu bewältigen ist. Das habe ich auch gestern der Mannschaft gesagt.

Hört man das richtig raus, dass der VfB für Sie auch eine Herzenssache ist?

Sonntag: Auf jeden Fall. In meiner Brust schlagen zwei Herzen, eins für Hamborn 07 und eins für den VfB Lohberg. Ich war ja fast vier Jahre Trainer in Lohberg, wir wollten damals unbedingt in die Landesliga aufsteigen und haben es auch im dritten Jahr geschafft. Seitdem verfolge ich natürlich auch, wie der VfB sich entwickelt. Seit dem Aufstieg in die Bezirksliga vor zwei Jahren war es immer ein Kampf um die rettenden Plätze, der VfB hat es immer geschafft und jetzt will ich helfen, dass wir endlich von diesem letzten Platz runterkommen. In den nächsten drei Spielen wollen wir punkten.

Schon eine Idee, wo Sie bei der Mannschaft ansetzen?

Sonntag: Das habe ich der Mannschaft gestern gesagt: Wir wollen jetzt versuchen, Kampfbereitschaft und Einsatzbereitschaft herauszuholen. Das ist am Sonntag wichtig, wir werden mit RWS auf eine kampfstarke Mannschaft treffen (hier zu unseren fünf Derbyfragen an die Trainer). Diese Tugenden müssen wir jetzt abrufen, dass Kampfgeist dabei ist, dass man nicht zu weit vom Mann wegsteht. Dass man wegen mangelndem Einsatz unnötig Zweikämpfe verliert und Gegentore kassiert, müssen wir abstellen. Wenn das klappt, kommt auch wieder Ruhe rein. Das braucht die Mannschaft jetzt nach den beiden Trainerwechseln.

Wie war der erste Eindruck von der Mannschaft beim Training?

Sonntag: Im Großen und Ganzen habe ich eine sehr leidenschaftliche Mannschaft gesehen, mit viel Engagement.14 Mann waren beim Training, einige sind noch angeschlagen. Den von meinem Vorgänger suspendierten Hasan Dogan habe ich wieder reingeholt. Wir fangen bei Null an, ich kann mir da kein Urteil über ihn erlauben. Momentan ist er noch ein bisschen angeschlagen, mal sehen, was bis Sonntag geht.

In der Mannschaft ist also noch Leben drin.

Sonntag: Ja klar. Das Wichtigste ist doch, dass wir jetzt die einfachen Fehler abstellen und konzentriert arbeiten. Vom Passspiel, na ja, das ist auf Asche immer ein bisschen schwieriger, aber die Spieler sollen schon wissen, was ich von ihnen verlange. Es wird an einigen Stellschrauben gedreht werden müssen, also von der Aufstellung her und Spielsystem. Weil dafür in zwei Tagen aber eigentlich keine Zeit ist, werde ich mich vor dem Spiel mit dem Kapitän Tim Bruß zusammensetzen und überlegen, was jetzt Sinn macht.

Es gibt viel zu tun. Können Sie uns in drei Punkten sagen, was Ihnen am wichtigsten ist, so dass Sie stolz sind auf Ihr Team?

Sonntag: Erstmal Teamgeist, dann Einsatzbereitschaft und Zweikampfverhalten. Wenn das gegeben ist, kommt der Rest von alleine.

Foto oben: Niklas Schneider

Mehr zum VfB: Fünf Derbyfragen an die Trainer


Zu Saisonbeginn haben wir mit Spielern des VfB über das Derby gegen RWS gesprochen. Hier das Video mit ihren ziemlich witzigen Statements.