Über 70 Kameraden versammelten sich Mitte März im Festsaal des Ledigenheims zur Jahreshauptversammlung. Im Mittelpunkt stand neben dem Jahresrückblick und den Festreden die Grubenwasserhaltung. Eine Stunde lang erläuterte Stefan Roßbach von der RAG den aktuellen Stand des Grubenwassermanagements im Nachbergbau.
Der erste Vorsitzende des BV-Niederrhein, Silvo Magerl, begrüßte die Anwesenden. Besonders der Festredner Herr Dr.-Ing. Stefan Roßbach (RAG Fachbereichsleiter der Grubenwasserhaltung), der Laudator der Jubilare Dr. Michael Heidinger sowie der Ehrenvorsitzende Manfred Stratenhoff und das Ehrenmitglied Karl Klumpers wurden unter viel Applaus willkommen geheißen.
Unter der Leitung von Norbert Grundhöfer untermalten während des feierlichen Teils die Kameraden des 30 Mann starken Glückauf-Chors-Walsum die Versammlung.
Zehn Kameraden sind verstorben
Die Totenehrung galt den zehn verstorbenen Kameraden Georg Brandt, Dietrich Balduhn, Johann Malczewski, Paul Janssen, Josef Frömmel, Erhard Reinsch, Alwin Erdmann, Karl-Heinz Sobetzko, Karl-Heinz Hillenbrandt und Fabian Varga.
Kamerad Silvo bat danach Herrn Dr.-Ing. Stefan Roßbach an das Mikrofon, damit er das Plenum über den aktuellen Stand des „Grubenwassermanagements im Nachbergbau“ informieren konnte.
Den Festvortrag begann der Fachbereichsleiter der RAG mit der Vorstellung seiner Vita vom Studium über seinen betrieblichen Werdegang auf dem Bergwerk Auguste Victoria bis zum Fachbereichsleiter der RAG bei der Grubenwasserhaltung und zählte dabei einige Erlebnisse aus seinem beruflichen Werdegang auf.
Dann erklärte er die aktuelle Lage der RAG seit der Förderung der letzten Kohle am 21.12.2018 bis hin zur Gestaltung der Ewigkeit im Unternehmen mit der Förderung der Grubenwässer. Sein gut einstündiger Fachvortrag war in 3 Teile gegliedert:
- das Grundverständnis für eine Wasserhaltung,
- die Techniken der Wasserhaltungsstandorte
- und – speziell für das Dinslakener Auditorium – der noch zu entwickelnde Wasserhaltungsstandort in Dinslaken-Lohberg.
35 Millionen Kubikmeter im Jahr
Es gibt im Bereich des Ruhrgebiets insgesamt sechs so genannte Wasserprovinzen – die drei Standorte im Bereich der Ruhr mit den ehemaligen Schachtanlagen Heinrich in Essen mit 20 Mllionen Kubikmeter pro Jahr (m³/a) sowie Friedlicher Nachbar (8 Mio m³/a) und Robert-Müser (11 Mio m³/a) in Bochum und die 3 großen Wasserhaltungsstandorte in Walsum (schon aktiv seit 2016 mit 8 Mio m³/a), Haus Aden in Bergkamen (13 Mio m³/a) und Lohberg (35 Mio m³/a).
Alle Wasserhaltungsstandorte werden bzw. sind von einer untertägigen Wasserhaltung auf einen Brunnenbetrieb umgebaut, um durch den Wegfall des Grubengebäudes Kosten zu minimieren. Die Einleitungen von Grubenwasser in die Emscher sind seit März 2023 eingestellt.
Roßbach zeigte anschaulich anhand des Grubenwasserhaltungskonzeptes die Komplexität der einzelnen Regionen – sogar der einzelnen Wasserhaltungs-Standorte auf. Die Wasserwegigkeit ist dabei ein Aspekt von vielen. Die Schachtumbaumaßnahmen beinhalten viele Herausforderungen. Neben unterschiedlichsten Techniken werden hierbei auch mit verschiedenen Verfüllvarianten (Hüllrohrtechnik, aufbohrbare Verfüllungen oder Kletterschalung) letztlich Pumpschächte und Sicherungsstandorte erstellt, die über die neue Leitwarte auf dem Standort Pluto überwacht werden. Hier findet unter anderem zentral das Grubenwasser- und Polder-Monitoring von allen RAG-Standorten in Ibbenbüren, an der Saar und im Ruhrgebiet statt.
Flankiert wird das Ganze durch unterschiedlichste Ingenieurleistungen, Gutachten, Machbarkeitsstudien und Genehmigungsverfahren unter Einbeziehung der Behörden.
Laudatio durch Michael Heidinger
Auf dem noch bis zum Jahr 2030 zu entwickelnden Wasserhaltungsstandort Lohberg werden aufgrund der enormen Wassermengen (35 Mio m³/a) des zentralen Ruhrgebiets in jeden der beiden Schächte voraussichtlich jeweils drei Hüllrohre sowie im Schacht Hünxe vier Hüllrohre eingebaut. Für den Transport des Grubenwassers von Hünxe nach Lohberg müssen auf der ca. 7 km langen Strecke noch 2 Stk 1000er Rohrleitung trassiert und verbaut werden. Ebenso muss noch die Strecke der Einleitung in den Rhein sowie die Aufbereitung des Grubenwassers vor der Einleitung beplant, genehmigt und gebaut werden. Eine anspruchsvolle Aufgabe.
Unter sehr viel Applaus schloss Herr Dr.-Ing.Roßbach seinen einstündigen hochinteressanten Vortrag.
Die Jubilarehrung des BV-Niederrhein übernahm in diesem Jahr der ehemalige Dinslakener Bürgermeister Kamerad Dr. Michael Heidinger. In seiner Laudatio ging er auf die bergmännische Tradition mit Tugenden wie Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit ein.
Mit dieser mit viel Applaus bedachten Ehrerweisung gratulierte er den 41 Jubilaren:
Arbeitsjubiläum „Erste Schicht vor 35 Jahren“: Servet Koc.
RDB-Mitgliedsjubiläum 25 Jahre: Ignazio Diaz Diaz, Norbert Flor, Michael Magerl, Claus Natho, Peter Schulte-Mattler, Herbert Zehbe.
RDB-Mitgliedsjubiläum 40 Jahre: Thomas Beerwerth, Reiner Bienek, Roland Bode, Christoph Bruns, Hermann Dammers, Achim Fricke, Joachim Gerrlich, Andreas Grune, Werner Kraasch, Reiner Lehm, Ralf Lortz, Klaus Mosebach, Dieter Mühlenberg, Detlef Nöcker, Andreas Nowoczin, Werner Nuyken, Thomas Ochtrup, Peter Piejede, Dietmar Quetting, Theodor Reinhardt, Norbert Schröder, Rüdiger Schwaak, Klaus-Dieter Siegel, Karl-Heinz Stenmans, Thomas Tafel, Wolfgang Traud, Uwe Winkler
RDB-Mitgliedsjubiläum 50 Jahre: Klaus Pasternak, Bernhard Thiehofe.
RDB-Mitgliedsjubiläum 55 Jahre: Thomas Hirth, Herbert Schmitz
RDB-Mitgliedsjubiläum 60 Jahre: Fritz Herbst
RDB-Mitgliedsjubiläum 70 Jahre: Erwin Barann, Hermann Pommerening
Schließlich konnten noch die Kameraden Mathias Ruppert, Sven Genz, Michael Meyer, Wolfgang Jordan, Frank Pilath und Peter Piejede als Neumitglieder feierlich in den BV-Niederrhein aufgenommen werden.
Den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung begann Kamerad Silvo Magerl mit einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr 2023 mit dem Winterfest, der Jahreshauptversammlung, des Grillabends, der Weihnachtsmarkttour nach Valkenburg in den Niederlanden, der Motorradtour in die Eifel und nach Luxemburg und den regelmäßig durchgeführten Stammtischen in Dinslaken und Duisburg-Walsum.
Ein Kamerad ist nun 72 Jahre im Verband
Nach dem Verlesen des Protokolls der Jahreshauptversammlung 2023 durch Kamerad Jochen Auberg gab unser Geschäftsführer Kamerad Martin Wissen den Geschäftsbericht bekannt.
Danach hat der BV-Niederrhein zum 17.03.2024 370 Mitglieder.
Es sind nur noch knapp 2,2 % (8) der Kameraden 50 Jahre und jünger. 41,9% (155) sind zwischen 51 -65 Jahre alt, zwischen 66-75 Jahre sind 33,2% (123); 22,7% (84) der Mitglieder sind älter als 75 Jahre. Besonders erwähnenswert sind die 3 Kameraden mit der längsten Mitgliedschaft im BVN:
Albert Buschmann (72 Jahre), Hermann Pommerening (70 J) und Erwin Barann (70 J).
So viel Durchhaltevermögen bekam große Anerkennung!
Webseite stets aktuell
Die Vorstandsarbeit wurde vorgestellt und das auf der Internetseite des BV-Niederrhein www.rdb-bvn.de, die durch Kamerad Michael Bobsien administriert wird, aktuelle Informationen jederzeit abgerufen werden können. Auf die Möglichkeit der stattfindenden Stammtische wurde hingewiesen. Die Termine für die Veranstaltungen und Fahrten sind ebenfalls über den Veranstaltungskalender oder über den Vorstand zu bekommen. Letztlich schloss Kamerad Wissen den Geschäftsbericht mit einem Dank an unseren zweiten Vorsitzenden und gleichzeitigen Datenschutzbeauftragten Kamerad Peter Otte, der darauf achtet, dass unsere Webseite und unsere Aktivitäten den aktuellen Datenschutzgesetzen entsprechen.
Der detaillierte Kassenbericht wurde vom Schatzmeister Uwe Grah verlesen. Die Kasse ist in Ordnung! Dies wurde durch den Kassenprüfungsbericht der Kameraden Christopher Palmowski, Jörg Schauenburg, Gerd-Werner Linke und Dietmar Klein bestätigt.
Andreas Klare scheidet aus
Sie bescheinigten eine einwandfreie und vorbildliche Kassenführung, so dass der Jahreshauptversammlung die Entlastung des Vorstandes und des Schatzmeister für das Geschäftsjahr 2023 empfohlen werden konnte. Damit wurde der Vorstand entlastet, es konnte neu gewählt werden. Als Wahlleiter fungierte Kamerad Christopher Palmowski.
Kamerad Silvo Magerl stellte sich als Vorsitzender des BV-Niederrhein zur Verfügung und wurde per Hand-Akklamation einstimmig wiedergewählt. Der „neue und alte“ Vorsitzende bedankte sich für das Vertrauen und verabschiedete zunächst den Kameraden Andreas Klare aus dem Vorstand, der seit 2005 als Beisitzer und 15 Jahre als Geschäftsführer tätig war. Als Anerkennung und Würdigung für seine Dienste wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Danach stellte Kamerad Silvo seinen Vorschlag für den neuen Vorstand des BV Niederrhein vor:
2.Vorsitzender: Peter Otte
Geschäftsführer: Martin Wissen
Schatzmeister: Matthias Kellermann
stellvertr. Schatzmeister: Uwe Grah
Schriftführer: Jochen Auberg
Webmaster: Michael Bobsien
Der neue Vorstand wurde dann – (nach Antrag, den Vorstand in Blockwahl wählen zu dürfen ) – per Akklamation in Blockwahl einstimmig gewählt: Die Kameraden Andreas Grune, Dietmar Klein, Jörg Schauenburg und Jürgen Stramka wurden für das Jahr 2024 als Kassenprüfer einstimmig gewählt.
Sommerfest am Ledigenheim
Danach wurde den Kameraden noch mitgeteilt, dass unser jährliches Grill-Herbstfest ab diesem Jahr im Innenhof des Ledigenheims Lohberg am 13.09.2024 stattfinden wird – die Startzeit hat sich mit 17 Uhr als vorteilhaft erwiesen. Ebenso wurde noch auf das 75jährige Jubiläum des RDB hingewiesen, welches am 08.06. beim Delegiertentag in der Essener Grugahalle gefeiert wird.
Der erste Vorsitzende Silvo Magerl beendete die Jahreshauptversammlung 2024 und lud zum festlichen Hauermahl, bei dem wieder viele interessante Gespräche geführt wurden.
Alle Bilder der Jahreshauptversammlung sind in der Fotogalerie der Webseite www.rdb-bvn.de einzusehen.
Glückauf
Ihr und Euer
Jochen Auberg
Bilder: Max Schymainski
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