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Die RAG Montan Immobilien hat die Kohlenmischhalle im Windkanal testen lassen. Befund: Das gigantische Teil könnte bei starkem Wind fliegen gehen.

Mittendrin hat sich mit Bernd Lohse und Jan Tervoort von der RAG Montan Immobilien getroffen.

Wir wollten wissen, was sich gerade auf dem Zechengelände tut und was sich im neuen Jahr alles ändern wird.

Modell im Windkanal

Unser Gespräch haben wir in der Kohlenmischhalle begonnen, Die ist aus der Nähe immer noch und immer wieder sagenhaft beeindruckend. Nach der Montage der Solaranlagen war zu prüfen, ob die Wände der Kohlenmischhalle wieder verschlossen werden müssen. Dazu waren aufwändige Untersuchungen notwendig. DIe Kohlenmischhalle ist als Modell nachgebaut worden und es ist ein Strömungs- und Windgutachten erstellt worden. Dabei ist festgestellt worden, dass die Kräfte so enorm wirken können, dass die Kohlenmischhalle im wahrsten Sinne des Wortes abheben könnte.

Die Kohlenmischhalle im Windkanal. Im Hintergrund ist der Propeller zu sehen.

Wir konnten das zunächst kaum glauben. Auch auf mehrfache Nachfrage versicherten uns die beiden RAG-Männer, dass der Wind im schlimmsten Falle tatsächlich eine solche Kraft entfalten könnte. Wie weit oder hoch die Halle fliegen würde, dazu wollten sie dann allerdings keine Aussage mehr machen.

Fest steht nur: Die zur Zeit noch durchlässigen Längsseiten und das Kopfstück sollen so bald wie möglich mit betonähnlichen Platten verschlossen werden. So dürfte uns die Halle noch eine Weile erhalten bleiben.

Ideenwettbewerb zur Nutzung

Zweites großes Thema im Zusammenhang mit der Kohlenmischhalle: Wie soll der gigantische Raum zukünftig genutzt werden? Bislang ist sie gelegentlich als kultureller Veranstaltungsort im Rahmen der Ruhrtriennale und der Extraschicht genutzt worden. Die meiste Zeit des Jahres war sie jedoch verwaist.

Nun legt die RAG neue Pläne vor: Im Laufe des Jahres soll ein Investorenwettbewerb zur Nutzung der Kohlenmischhalle stattfinden. Dabei wird jedoch nicht der Bieter mit dem höchsten Gebot, sondern der Bieter mit dem stimmigsten Konzept gesucht.

Auch Gastronomie soll kommen

Dann tut sich auch auf dem Rest des Geländes einiges: Mehrere Unternehmen wollen sich ansiedeln und haben begonnen zu bauen. Aller Voraussicht nach werden die Fahrschule Niederrhein und die Firma Weißbuch als erste den Betrieb aufnehmen.

Außerdem freut sich Bernd Lohse auf die weitere Zusanmenarbeit mit Lea Eickkoff, was die Nutzung der Zechenwerkstatt angeht. Er hofft, auch bald vermelden zu können, dass sich Gastronomie auf dem Gelände ansiedelt. Es sei bereits jetzt schon toll zu sehen, wie viele Menschen den Bergpark regelmäßig besuchten und nutzten.

Intensiv diskutierten wir mit Bernd Lohse zudem die Frage, was auf dem Areal des alten Gesundheitshauses passieren soll. Die RAG Montan Immobilien befürwortet die Ansiedlung eines „kleinen“ Discounters. Dies kann man durchaus kritisch sehen, da zu befürchten steht, dass der Marktplatz dann noch mehr an Anziehungs- und Kaufkraft verliert. Die Debatte darüber hat in Dinslaken und Lohberg längst begonnen.