RWS Lohberg drängt auf eine Einigung in der Diskussion um die Nutzungsrechte auf der neu geplanten Bezirkssportanlage in Lohberg. In einem Schreiben an die Ratsfraktionen macht der Verein Vorschläge für Kompromisse mit dem VfB Lohberg. Es gehe um eine Herzensangelegenheit für den ganzen Stadtteil.
Eigentlich sollte es bei der geplanten Sanierung der Anlage in großen Schritten vorangehen. Das Konzept für die Neugestaltung sieht eine Nutzung durch beide Vereine vor. Doch war in den vergangenen Tagen sogar von Stillstand die Rede. Die Stadt hat ein Schlichtungsverfahren eingeleitet, das eine Einigung zwischen den Klubs ermöglichen soll.
Mindestens drei Dinge machen Schwierigkeiten:
- Es gibt unterschiedliche Vorstellungen über die Verteilung der Einnahmen aus der Bandenwerbung am Naturrasenplatz an der Dorotheenkampfbahn, seit Jahrzehnten das Zuhause des VfB. Die Einnahmen reklamiert der VfB Lohberg für sich.
- Der VfB möchte die Räume im Tribünenhaus des Stadions nicht teilen. Der VfB habe in den vergangenen Jahren schon mehrfach Plätze und Räumlichkeiten abgetreten, die Vereinsräume im Stammsitz Dorotheenkampfbahn wolle nicht auch noch verlieren. RWS will aber ebenfalls Räume zur Nutzung durch den Verein bekommen.
- Unklar ist bisher auch, wer die Rolle eines Platzwarts übernehmen könnte und die Nutzung für beide Vereine koordiniert.
„Angeblicher“ Konflikt
RWS-Vorsitzender Ali Acabuga hat deswegen im Namen des Vereins an die Ratsfraktionen geschrieben und drückt aufs Tempo. Der Vorschlag, als RWS ebenfalls Geschäftsräume im Tribünenhaus zu nutzen sei vor dem Hintergrund erfolgt, dass die Stadt die Kosten senken wollte. Daraufhin habe man als Verein im Sinne der Stadt gehandelt und mit diesem Vorschlag auch auf den Bau der großzügigen Gastronomie verzichtet.
Im Wortlaut heißt es: „Sie und der Verein VFB Lohberg sollten wissen, dass wir keinem Verein etwas wegnehmen möchten.“ Um den „angeblichen“ Konflikt zwischen den beiden Vereinen schnellstens aus der Welt zu schaffen, verzichte man gerne auf die Geschäftsräume unter dem Tribünenhaus sowie auf die Bandenflächen im Stadion.
Vereinsräume von großer Bedeutung
Allerdings fordert RWS alternative Lösungen für den eigenen Bedarf. Die benötigten Räume müssten in gleichem Maße ohne Verzögerung auf der Platzanlage errichtet werden. „Es besteht weiterhin auf unserer Seite der dringende Bedarf nach Geschäfts- bzw. Besprechungs- und Sozialräumen. Dafür muss eine alternative Lösung Ihrerseits gefunden werden, damit wir diese Räume in ausreichender Größe bekommen“, schreibt Acabuga. Dieses Thema sei für den Verein von sehr großer Bedeutung.
Zur Frage der Bandenwerbung schlägt RWS vor, die Werbeflächen aufzuteilen: Der VFB Lohberg könne die Bandenflächen am Stadion nutzen, wenn RWS dafür die Banden auf der Kunstrasenseite vermarkten könne.
Bedeutung für den ganzen Stadtteil
Acabuga hebt hervor, wie wichtig für den Verein eine gleichberechtigte Nutzung der Bezirkssportanlage sei. Auch RWS müsse Spiele im Stadion austragen können. Organisatorisch ist dies laut RWS durch eine Aufteilung des Heimrechts auf verschiedene Spieltage kein Problem.
Als gemeinsamen Platzwart schlägt RWS Murat Karakas vor. Dieser habe gute Beziehungen zu beiden Vereinen und sei eine denkbare Lösung für eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft sein wird. Karakas ist sportlicher Leiter von RWS und betreut seit geraumer Zeit die gemeinsam genutzten Ascheplätze am Fischerbusch.
Großen Wert legt Acabuga auf die Bedeutung der neuen Bezirkssportanlage für den ganzen Stadtteil. „Ein baldiger Beginn der Umbaumaßnahmen ist nicht nur für beide Vereine von großer Wichtigkeit. Auch für den Stadtteil mit all seinen Bürger/-innen, insbesondere den Kindern und Jugendlichen, ist dieses Thema eine Herzensangelegenheit. Für eine erfolgreiche Integrationsarbeit ist eine moderne Infrastruktur eine Grundvoraussetzung“, heißt es in seinem Schreiben.
RWS drängt auf Fortschritte
Ein Beginn der Arbeiten ist in Acabugas Augen überfällig. Schon vor einigen Jahren sei die Umgestaltung der Bezirkssportanlage auf die höchste Prioritätsstufe gesetzt worden. Wegen der Großbaustelle der Augustastraße wurde dann jedoch die Neugestaltung des Geländes beim SuS Dinslaken 09 vorgezogen.
„Wir hoffen, dass wir hiermit einen großen Schritt näher an die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen kommen und die Sanierungsarbeiten endlich beginnen können. Der Verein RWS Lohberg möchte nicht der Grund sein, der zu einer Verzögerung der Sanierungsarbeiten führt“, heißt es abschließend in dem Brief von RWS.