Rot-Weiß-Lohberg blickt selbstbewusst nach vorne. Der Jugendbereich ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Beste Perspektiven für die Zukunft. Ein Gespräch mit Bahri Veysel Haciimamoglu aus der Jugendabteilung von RWS.
Bahri, schön dass du dir die Zeit nimmst für ein Gespräch mit Mittendrin. Wie geht es euch bei RWS in diesen verrückten Zeiten?
Bahri Gut eigentlich. Alle sind glücklich, dass wir wieder auf den Platz können. Alle Trainer bieten während der Ferien ein Training auf freiwilliger Basis an, wenn sie nicht gerade im Urlaub sind. Das wird gut angenommen.
Wie habt Ihr das erlebt, als wegen Corona plötzlich alles stillstand?
Bahri Das Schlimmste war die Verunsicherung. Keiner wusste, was da auf uns zu kam. Wir haben uns nach dem Lockdown aber schnell gefangen. Der Verein hat in einem schönen Video dazu aufgefordert, zuhause zu bleiben und einen Einkaufsservice organisiert. Das war ein toller Zusammenhalt. Den Verein hat das sogar gestärkt, glaube ich.
Aber fiel den Kindern und Jugendlichen nicht irgendwann die Decke auf den Kopf?
Bahri Na klar, die musst du schon beschäftigen. Unser Trainerteam hat das vorbildlich hinbekommen. Sie standen mit ihren Teams über Whatsapp in Kontakt und haben darüber ein kleines Fitness-Programm verschickt. Da zeigte sich, wie gut es ist für die Kinder und Jugendlichen ist, dass alle unsere Trainer ausgebildet sind und einen Jugendleiterschein haben. Die wissen, was sie tun.
Zeigt sich das auch im sportlichen Erfolg?
Bahri Zuallererst geht es uns um die Freude am Spiel. Die Kids sollen Spaß am Fußball haben, alles andere kommt dann später von alleine. Leistung und Erfolg spielen bei uns in den jüngeren Teams nicht die Rolle wie in anderen Vereinen.
Das heißt, Ihr schaut nicht so aufs Ergebnis?
Bahri Wir wissen schon, wie die Spiele ausgegangen sind und versuchen auch zu gewinnen. Das gehört ja auch zum Spaßhaben, oder? Erfolg heißt für uns aber nicht nur Spiele zu gewinnen. Sondern einen lebendigen Jugendbereich im Verein zu haben. Die Entwicklung gibt uns recht: In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl verdoppelt, wir haben inzwischen rund 150 Nachwuchsspieler in zehn Jugendmannschaften.
Nicht schlecht! Da habt ihr ja schon die Hoffnungsträger für die Zukunft auf dem Platz.
Bahri Ja, das stimmt. Besonders viel Freude haben wir an der neuen Mädchenmannschaft, die nach dem Sommer erstmals am Spielbetrieb teilnehmen soll. Viel Spaß macht uns auch die D-Jugend, die bald die Qualifikation für die Leistungsklasse spielen wird. Die haben in der vergangenen Saison nicht ein Spiel verloren.
Macht sich das auch schon bei den Senioren bemerkbar?
Bahri Durchaus. Zwar reicht es im nächsten Jahr nicht für eine eigene A-Jugend. Doch wartet dahinter direkt eine richtig starke B-Jugend. In der neuen Saison geht mit einer neu formierten U23 außerdem zum ersten Mal eine dritte Herren-Mannschaft an den Start. Die sind bärenstark und können sich empfehlen.
Bahri, das macht doch Lust auf die kommende Saison. Herzlichen Dank fürs Gespräch.
Das Interview führte Philipp Stempel