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Nach 15 Monaten ohne Geldautomat setzt sich in Lohberg zunehmend das Bezahlen mit einer alternativen Währung durch. Kohle ist der neue Euro. Zum 1. April wird die Währungsumstellung nun auch offiziell.

Im Januar 2022 sprengten Räuber den Geldautomaten der Sparkasse im Ledigenheim. Seitdem ist der Stadtteil vom Bargeldverkehr abgeschnitten. „Das kann uns ruinieren“, zeigten sich viele Unternehmen vor Ort besorgt. Doch die Menschen in Lohberg bewiesen – wieder einmal – Erfindungsreichtum in der Not.

Schon nach wenigen Wochen wurde im Stadtteil der Tauschhandel populär. Erst mit Klopapier, später auch mit Fisch oder Brennholz. Durchgesetzt hat sich am Ende die gute alte Kohle. „Das passt zu uns“, sagen nicht nur die die traditionsbewussten Bewohnerinnen und Bewohner der Zechensiedlung.

„Ist doch ’ne prima Sache“, heißt es auch bei Talip, der Apotheke Heuking, dem Supermarkt Sepitim MeinKorb oder im Reisebüro Förster. „Dass wir darauf nicht früher gekommen sind. Kohle ist die praktischste Währung, die man sich vorstellen kann. Man kann damit was kaufen, kann sie aber auch verbrennen.“

Die erfolgreiche Methode hat sich bereit bundesweit herumgesprochen. Und mächtig Eindruck hinterlassen. „Wir sehen Lohberg als Modell für ganz Deutschland“, beteuerte ein Sprecher des Finanzministeriums auf Nachfrage von Mittendrin. Kurz darauf wurde es offiziell: Zum 1. April 2023 löst in Lohberg die Kohle den Euro ab.

Wie die Sparkasse auf die Währungsumstellung reagiert, ist noch offen. Gerüchte, man werde in Kürze einen Kohleautomat im Zentrum des Stadtteils aufbauen, wollte das Unternehmen nicht kommentieren.

Hinweis der Redaktion:

Es ist der 1. April. Habt Ihr längst gemerkt, nä?

Ganz herzlichen Dank an Talip, die Heuking-Apotheke, den Supermarkt Sepetim MeinKorb und das Reisebüro Förster, dass ihr den Quatsch mitmacht!