Hamide Yildirim ist Lohbergs einzige Baumpatin. „Ich liebe es, wenn es vor dem Haus schön aussieht. Rund um den Baum, der uns Schatten spendet und Sauerstoff gibt, pflanze ich bunte Blumen, im Sommer gieße ich sie und den Baum jeden Tag“, erzählt die fast 51-Jährige. Sie ist in Lohberg geboren und aufgewachsen und lebt mit ihrem Mann und zwei großen Kindern an der Teerstraße in ihrem ehemaligen Elternhaus.
Zurzeit ist die Bepflanzung nicht so üppig – das kommt bald wieder -, aber wir wollten Hamide Yildirim und „ihre“ etwa 80 Jahre alte Ahornblättrige Platane natürlich trotzdem fotografieren:
Baumpatenschaften vermittelt die Stadt. Katharina Schwitalla vom städtischen Fachdienst Grünflächen freut sich über weitere Interessierte, die eine Baumpatenschaft übernehmen möchten (Kontakt siehe unten). Auch Hamide Yildirim würde sich über weitere Baumpaten freuen. Die engagierte Lohbergerin, die seit sechs Jahren wieder im Stadtteil wohnt, ärgert sich sehr über Sperrmüll und Abfälle, die manche Menschen einfach am Straßenrand entsorgen, egal ob das schlimm aussieht oder stinkt und Ratten anzieht.
„Lohberg hat so eine tolle Gemeinschaft, jeder hilft jedem und der Zusammenhalt ist groß. Zum Beispiel kümmern sich die umliegenden Bewohner um die Hühner unserer Nachbarin, wenn sie im Urlaub ist. Wie schön wäre es, wenn alle auch auf einen sauberen Stadtteil achten würden.“
TIPP: Der ach so e.V. erklärt im Blogartikel Baumpatenschaften in Dinslaken: Dein Beitrag zur Nachhaltigkeit nochmal genau, wie eine Baumpatenschaft funktioniert und warum du damit zu mehr Nachhaltigkeit in Dinslaken beiträgst!
Als Müllabladeplatz missbraucht
Seit etwa vier Jahren ist Hamide Yildirim Patin für „ihren“ Baum. Bis vor einem Jahr wurden die dort von ihr gepflanzten Blumen geklaut oder zertrampelt und die Fläche als Müllabladeplatz missbraucht. Da lagen dann Dreck und auch Scherben, außerdem Hundekot. „Wenn wir geschlafen haben, ist der Müll dort gelandet.“ Der Streit mit Nachbarn deswegen hat sie oft Nerven gekostet.
Mit viel Mühe hat die Lohbergerin immer wieder Ordnung gemacht, jährlich Muttererde ausgebracht, neue Blumen gesetzt und sich schließlich von der Stadt zwei Holzpfosten als Abgrenzung genehmigen lassen. „Ich habe auch Flatterband befestigt, aber das ging nicht, weil der Gehweg dann zu schmal wäre.“ Um es vor ihrem Haus richtig hübsch zu machen, hat sie Freizeit, körperliche Arbeit und auch ihr eigenes Geld investiert.
Anhalten, um zu fotografieren
Und zwar nicht, weil sie Langeweile hätte. „Mein Mann und ich sind beide voll berufstätig, er als Vorarbeiter bei Mercedes, ich bin beim Ordnungsamt für den ruhenden und fließenden Verkehr zuständig“, berichtet Hamide Yildirim. Die Baumpflege ist ihr wichtig. „Meine Nachbarn haben mir erzählt, dass, während wir im Urlaub waren, sogar Autos angehalten haben und die Leute ausstiegen sind, um den Baum und die Blumen zu fotografieren, weil sie das so schön finden“, freut sich Hamide Yildirim. Eine nette Bestätigung dafür, dass sich ihr Einsatz für den großen Baum lohnt und auch anderen Menschen Freude macht.
Das technische Rathaus sei übrigens immer hilfsbereit und offen für Ideen der Anwohner, lobt die Lohbergerin. „Ich finde die Baumpatenschaften eine super Idee.“
Kontaktdaten für an Baumpatenschaften Interessierte:
Städtischer Fachdienst Grünflächen, Katharina Schwitalla, Hünxer Str. 81, 46537 Dinslaken, Tel. 02064/66-473, Katharina.Schwitalla@dinslaken.de