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Welche Ziele und Ideen haben die acht Parteien im Dinslakener Rat für unseren Stadtteil? Wo geht es voran, wo braucht es Impulse, was bedeutet die Pleite der Stadt? Anfang 2025 haben wir erneut zum Lohberg-Check gebeten. Im September sind Wahlen. Hier die Antworten im Überblick.

©Wittek & Stadt Dinslaken, 201

Acht Parteien sind im Rat der Stadt und entscheiden, welche Pläne für Lohberg eine Zukunft haben. Wir wollten wissen: Welche Themen stehen oben auf der Agenda? Wo gibt es Bewegung – und wo bleibt’s bei schönen Worten? Klare Antworten sind wichtiger denn je, denn Dinslaken rauscht in die Haushaltssicherung. Heißt im Klartext: Brutaler Sparkurs.

Also: Was soll sich, was muss sich verändern? Und was haben die Parteien für den Stadtteil getan? Sieben haben auf unseren Anfrage vom Januar geantwortet, nämlich Linke, FDP, SPD, GRÜNE, UBV, AWG und die PARTEI. Antworten der CDU liegen zu unserer Anfrage aus dem Januar trotz mehrfacher Erinnerung leider nicht vor (24.4.).

Eindrücke vom Tag der Demokratie

In unserer Lohberg-Check-Serie haben wir alle Antworten dokumentiert, pro Partei ein Text. Darin sagen die Politiker/innen, welche Themen und Forderungen für sie in Lohberg im Jahr 2025 wichtig sind, was sie erreichen konnten, und was nicht. Alle Antworten haben wir versucht, mit einem Mittendrin-Check einzuordnen.

Ranking der Lohberger Themen 2025

1. Hünxer Straße und Verkehrsberuhigung (5 Nennungen)
AWG, UBV, GRÜNE, SPD und Die PARTEI befassen sich erneut mit der Verkehrssituation – insbesondere rund um Markt und Hünxer Straße. Die AWG macht sich Gedanken über kreative Lösungen für den Johannesplatz, andere feiern schon, obwohl sich auf der Hünxer Straße noch nicht wirklich etwas getan hat.

Warum es mit Tempo 40 so lange dauert, haben wir übrigens >>an dieser Stelle aufgeschrieben …

2. Marktplatz stärken(5 Nennungen)
SPD, UBV, GRÜNE, Die PARTEI und AWG formulieren Ideen: Bouleplatz, Kunstaktionen, Außengastronomie, Begegnungsformate und die längst überfällige Sanierung der Toilettenanlage. Leider bleibt trotz bunter Vorschläge unklar: Wer setzt das eigentlich um – und mit welchem Budget?

3. Müll und Sauberkeit (4 Nennungen)
Die LINKE sieht Müll im Bergpark als zentrales Problem. Auch die GRÜNEN und UBV fordern Maßnahmen gegen Vermüllung und für gepflegtes Grün. Neu ist der Ton: Deutlich konkreter als im Vorjahr – inklusive Forderung nach Kontrollen und Bewusstseinsbildung. Die SPD spricht den wilden Müll an, der viele Lohberger nervt, sucht aber noch nach Lösungen.

4. Mehr Nähe zu den Menschen (3 Nennungen)
Die PARTEI, FDP und GRÜNE wollen besser mit den Menschen im Stadtteil ins Gespräch kommen, der Tag der Demokratie hat bei ihnen einen guten Eindruck hinterlassen. Die GRÜNEN werden dabei sogar konkret und kündigen für Lohberg eine Bürger:innen-Sprechstunden an. Wir sind gespannt.

5. Denkmalschutz anpassen (2 Nennungen)
UBV und AWG setzen sich konsequent für ein pragmatisches Vorgehen beim Denkmalschutz ein – vor allem, um Umbauten und neue Wohnprojekte zu ermöglichen. Die Kritik am aktuellen System bleibt bestehen: zu komplex, zu langsam, zu wenig bei den Bedürfnissen der Menschen.

Soziale Angebote stärken (2 Nennungen)

Die SPD sieht bspw die Arbeit der Jugend-OT der Caritas als gefährdet an und will sich schützend davor einstellen. Für soziale Angebote setzt sich ausdrücklich auch die FDP ein. Und man darf gespannt sein, ob sie das auch bei den Diskussionen über den Haushalt im Rat der Stadt zur Geltung bringen wird.

Weitere Themen

Wirtschaft & Arbeitsplätze (1 Nennung)
Die SPD zeigt sich sicher: Das Potenzial des früheren Zechengeländes ist noch längst nicht ausgeschöpft. Die Partei will sich dafür stark machen, weitere Betriebe für Lohberg zu begeistern.

Besserer ÖPNV (1 Nennung)

Die Linke fordert traditionell eine höhere Frequenz beim Busverkehr. Bisher ohne Erfolg.

Jugendcafé im Wasserturm (1 Nennung)

Auch hier bleibt die LINKE sich treu. Auch wenn kein Verein mehr existiert, der für die Idee als Träger in Frage käme.

Einladung zum Engagement (1 Nennung)

Etwas vage ist der Aufruf schon, aber das hält die FDP nicht davon ab. zum Engagement für den Stadtteil einzuladen.

Schutz vor Hitze (1 Nennung)

Die Grünen fordern Beschattung und Terrassenüberdachungen z.B. am Bergpark und verweisen auf Schilderungen von Bewohnern.

Kumpel in den Kreisverkehr (1 Nennung)

Die UBV will weiterhin für eine Umgestaltung der Lohberger Kreisverkehre arbeiten. Für den Kumpel konnte sie bisher keine Mehrheiten gewinnen.

Das Rattenproblem angehen (1 Nennung)

Ebenfalls Baustelle der UBV. Die Stadt hatte die Forderung zurückgewiesen, Lohberg habe kein anderes Problem. Die UBV will am Ball bleiben.

Trinkwasserspender aufstellen (1 Nennung)

Laut AWG sind die Stadtwerke damit beauftragt.

Transparenz bei den kommenden Entscheidungen (1 Nennung)

Die PARTEI will sich dafür einsetzen, dass die sicher harten Entscheidungen bei der Haushaltssicherung auch öffentlich begründet werden und für jeden nachvollziehbar sind.


Was auffällt: Entwicklung und Stillstand

→ Starker Fokus auf Gestaltung des öffentlichen Raums:
Straßen, Plätze, Parks – es geht um Sichtbares.

→ Der Müll ist auf der Agenda angekommen:
Was 2024 noch Randthema war, ist jetzt im Zentrum. Gut so – bleibt zu hoffen, dass es nicht bei Appellen bleibt.

→ Weniger Gerede über Einzelhandel und Wochenmarkt:
Während 2023 noch viel von leerstehenden Läden und Marktstärkung die Rede war, bleibt das Thema 2025 fast völlig außen vor. Rückzug oder Resignation?

Fazit

Lohberg bleibt Thema – vor allem dort, wo’s sichtbar ist. Platz, Verkehr, Sauberkeit. Doch wer genau hinsieht, merkt auch: Einige ältere Versprechen sind verschwunden und manches klingt mehr nach Wunschzettel als nach Arbeitsplan. Jetzt kommt es darauf an, was der Realitätscheck mit den leeren Kassen übrig lässt.

Alles im Überblick

Wer die einzelnen Lohberg-Checks der Parteien lesen möchte, kann sich gerne umschauen in unserem Lohberg-Check. Auf unsere Anfrage vom Januar haben bis zum 18. Januar 2025 geantwortet

>>Die LINKE

>>>die FDP

>>>die SPD

>>>die GRÜNEN

>>>die UBV

Anfang März sind auf Nachfrage noch Rückmeldungen eingegangen von

>>>der AWG

>>>Die PARTEI

Weil sie sich noch nicht beraten konnten, hat um ein paar Tage mehr gebeten

die CDU