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„Derzeit können leider keine neuen Anträge für das Hof- und Fassadenprogramm angenommen werden, da die notwendigen finanziellen Mittel aufgrund der aktuellen Haushaltslage nicht freigegeben sind.“ So ist es es auf der neuen Webseite des Stadtteilbüros „Heimat Lohberg“ zu lesen.

Was wird nun aus dem Programm, das der Gartenstadt mit Unterstützung der Stadtteilarchitekten sowie Geldmitteln für Hausbesitzer:innen zu neuem Glanz verhelfen sollte?   

Bewilligte Anträge werden bearbeitet

Weiter heißt es auf der Webseite des Stadtteilbüros: „Bereits bewilligte Anträge werden weiterhin wie gewohnt bearbeitet. Über die Fortführung des Programms wird Anfang 2025 entschieden. Wir danken für Ihr Verständnis und bitten darum, die Website für weitere Updates im neuen Jahr im Auge zu behalten.“

Der Screenshot zeigt den Hinweis auf der Webseite der Webseite des Stadtteilbüros.

Wenig bis kein Verständnis hatten einige Lohberger schon im August, als Anträge einfach mit der Verweis auf die leeren Kassen zurückgestellt wurden, obwohl das Programm noch flächendeckend beworben wurde. Auszug aus einem Schreiben an Mittendrin:

„Ich wollte die Haustür sanieren lassen, da noch eine alte einfache Holztür verbaut ist und das energetisch eine Katastrophe ist. Mitte August wurde mir dann mitgeteilt, dass das Programm gestrichen wurde. Es gibt schönere Nachrichten für Leute, die den Denkmalschutz pflegen wollen, aber dann nicht weiter unterstützt werden.“

Die Förderung durch das Hof- und Fassadenprogramm hat eine lange Geschichte. Von 2000 bis 2016 wurden im Rahmen des damaligen integrierten Handlungskonzepts 25 Maßnahmen damit gefördert. „Dennoch besteht in der denkmalgeschützten ehemaligen Bergarbeitersiedlung weiterhin hoher Sanierungsbedarf“, fand die Stadt damals. Und nahm das Programm auch mit der Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts 2019 wieder auf.

Stadtteilarchitekten unterstützen

Seit der Einrichtung des Stadtteilbüros beraten und begleiten sogar mehrere Stadtteilarchitekten vom Stadtteilbüro am Johannesplatz aus die Immobilieneigentümer:innen bei Anträgen und Abwicklung der Förderung. Die maximale Fördersumme beträgt 7000 Euro, der Eigenanteil liegt dabei bei 50 Prozent. Einige Verschönerungsmaßnahmen wurden bereits ausgeführt.

Doch nun ist wegen der Haushaltsmisere der Stadt erstmal Ende im Gelände. Wie geht es nun weiter?

2021 gründete sich in Lohberg ein Arbeitskreis mit Vertreter:innen von der UBV, AWG und Lohberger Bürger:innen zum Thema Denkmalschutz. „Die Mitglieder der UBV und AWG sind in den Ausschüssen der Stadt Dinslaken, APS, NEEU, und im Stadtrat vertreten“, erläutert Karl-Heinz Kühler, UBV.

„Dass die Stadtverwaltung das Hof- und Fassadenprogramm stoppt, ist wohl der angespannten Haushaltslage geschuldet und sehr bedauerlich. Ob in 2025 oder 2026 noch Mittel zur Verfügung stehen, muss noch geprüft und entschieden werden“, erklärt Kühler auf Anfrage von Lohberg Mittendrin. Er kündigt an: „Wir werden prüfen, ob es eventuell Förderprogramme auf Landesebene gibt, die einen Ausgleich bringen können.“ 

„Wir bleiben am Ball!“

Karl-Heinz Kühler sagt außerdem: „Die UBV hat auf Grundlage der bestehenden ‚Lohberger Denkmalschutzsatzung‘ von 2004 und dem in 2022 novellierten Denkmalschutzgesetz NRW eine neue Denkmalschutzsatzung erarbeitet und in der Ratssitzung am 25.06.2024 als Ratsbeschluss vorgelegt.“

Der Rat habe beschlossen, dass die Verwaltung den Antrag in diesem Zusammenhang bewerten werde. „Die Überarbeitung der Satzung ist derzeit in Arbeit. In der nächsten Ratssitzung werden wir die Stadtverwaltung auffordern, den Sachstand in dieser Angelegenheit vorzutragen. Wir bleiben am Ball!!“

Soweit das Versprechen der UBV. Zu hoffen ist, dass es für Sanierungs- und Verbesserungsmaßnahmen künftig wieder finanzielle Hilfe geben wird, um den Charakter der einmaligen historischen Gartenstadt zu erhalten beziehungsweise wieder herzustellen.

Weitere Informationen:

https://www.dinslaken.de/bauen-planen/stadtplanung/stadtteilentwicklung-lohberg