Der VfB Lohberg muss sich nach dem Abstieg neu erfinden. Das scheint gut anzulaufen. „Die Stimmung ist so gut wie lange nicht“, sagt Trainer Thomas Grefen.
Den zwischenzeitlich entlassenen und nach dem Abstieg wieder an Bord geholten Coach erreichen wir abends um kurz nach sieben auf dem Handy. Der Mann geht voran. Das Training beginnt erst um halb acht.
An Motivation scheint es beim VfB nicht zu mangeln. Nach einer Saison zum Vergessen und dem Abstieg aus der Bezirksliga wollen die Knappen jetzt durchstarten. Elf Spieler sind nach dem Abstieg geblieben, elf sind hinzugekommen. Dazu zählen auch erfahren Größen wie Mehmet Celiktürk oder Onur Baran, die Grefen erfolgreich reaktivieren konnte. Möglicherweise tut sich auch noch etwas. Zwei, drei Kandidaten gebe es noch, verrät der Trainer.
„Wir sind noch ganz am Anfang“
Mit der Trainingsbeteiligung zeigt sich Grefen zufrieden. 13, 14 Spieler kommen in der Regel. Das ist für die Sommerferien in Ordnung. Einige sind im Urlaub, andere durch die Arbeit im Schichtdienst verhindert. „Wir sind noch ganz am Anfang“, sagt Grefen. „Die Mannschaft muss jetzt zusammenwachsen.“
Was ihm Freude macht, ist die Stimmung. Die ist offenbar prächtig. „So gut wie lange nicht“, sagt Grefen. So eine Aussage hat Gewicht. Bis auf die neunmonatige Unterbrechung in der Vorsaison war er sieben Jahre lang Übungsleiter beim VfB. Diesmal hat er ein gutes Gefühl. Die Charaktere passen gut zusammen, glaubt er. Der erste Test,ein 2:1-Sieg beim klassenhöheren Hamminkelner SV, spricht ebenfalls dafür, dass es rund laufen könnte beim VfB Lohberg.
Verantwortung übernehmen
Allerdings hat die Mannschaft durch die vielen Abgänge an Substanz verloren. Verantwortung sollen jetzt andere übernehmen. „Spieler wie Manu Viltuznik, Moritz Emde oder Sebastian Englert dürfen jetzt führen“, heißt es. Um sie herum darf der neue VfB zusammenwachsen. Theoretisch ist in der laufenden Saison auch noch die Rückkehr einer früheren Führungskraft denkbar: Der vorherige Kapitän Tim Bruß hat sich auf unbestimmte Dauer eine Auszeit erbeten.
Allzu hohen Erwartungen beugt Grefen allerdings vor. „Da kann noch so viel passieren, gerade am Anfang“, sagt der Coach im Gespräch mit Mittendrin. Eine Mannschaft sei eben ein sehr sensibles Gebilde. Er hofft insbesondere auf einen guten Start, dann sei vieles möglich. „Wir wollen das Maximale herausholen und werden dann sehen, wo wir stehen“, lautet nun die Marschroute.
Er sei guter Dinge, dass die Mannschaft im oberen Drittel eine Rolle spielen kann. „In der Vergangenheit hatten wir sicherlich schon schlechtere Mannschaften im Einsatz“, schätzt er. Als Favoriten in der Kreisliga A nennt Grefen jedoch Teams wie GA Möllen, Rheinland Hamborn oder den TV Voerde. Und ergänzt: „Wenn wir dann am Ende oben stehen, werden wir uns sicher auch nicht wehren.“
>>VfB Lohberg:Siegfried Sonntag über die Gründe für den Abstieg (Video)
Pascal Globisch (Eintracht Walsum)
Martin Wawrock (Stv Hünxe)
Fayik Bengü (SGPO)
Damian Cygan, Mehmet Celiktürk, Mohamed Tarabih, Timur Kazkondu, Tariel Avdalyan (alle reaktiviert)
Daniel Borutta (RWS)