Vier Monate lang lud die Kommunalpolitik die Menschen aus Lohberg zu Sprechstunden in die Blaue Bude ein. Im Stadtteilbüro zogen Vertreter aus fast allen Dinslakener Parteien Bilanz. Eines stand schnell fest: Sie werden Lohberg nicht in Ruhe lassen.
18 Termine hat es für die so genannte Blaue Stunde seit August gegeben, immer verbunden mit der Aufforderung an die Lohbergerinnen und Lohberger: Lasst uns ins Gespräch kommen und diskutieren, wie wir den Stadtteil besser machen können. Mit dabei waren alle im Rat vertretenen Parteien, also CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke, UBV, die PARTEI und die AWG. Außerdem: der Integrationsrat.
Alle ehrenamtlich unterwegs
Der Verein Forum Lohberg, zu dem auch die Blaue Bude und Mittendrin gehören, hatte die Parteien nun für Ende November zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Fast alle konnten es einrichten, bei der Nachbesprechung im Stadtteilbüro dabei zu sein.
Wohlgemerkt: Sowohl die Zeit für die Sprechstunden als auch das Nachtreffen investiert jeder ehrenamtlich in seiner Freizeit. Und aus der Überzeugung heraus, dass er oder sie etwas zum Besseren verändern kann, indem er sich politisch engagiert. Diesen Politikern ist Lohberg nicht egal.
Diskussionsstoff für die Blaue Stunde, so der Titel der Reihe, gibt es genug. Das haben auch die Begegnungen in der Bude gezeigt. Mit unter den Themen: der Verkehr auf der Hünxer Straße, schnelles Fahren in der Gartenstadt, Müll und Ratten, der Zustand des Bergparks oder auch die Zukunft des Marktplatzes.
Deutlich wird dabei: Die Kontaktaufnahme zwischen Lohberg und der Politik ist kein Selbstläufer. In manchen Sprechstunden ist kaum etwas los. So dass sich die Parteien nun fragen, wie sie besser und wie sie häufiger mit den Lohbergerinnen und Lohbergern ins Gespräch kommen können. Und ob es sich für sie lohnt, weiterhin Sprechstunden in der Blauen Bude anzubieten.
Alle wollen sich in Lohberg engagieren
Beim Austausch wird klar: Die Parteien wollen weitermachen. Und zeigen: Wer nicht nur meckern will, sondern auch was verändern, kann dies schaffen, wenn er mit der Politik Kontakt aufnimmt. Damit die Vertreter im Rat der Stadt wissen, was die Menschen im Stadtteil beschäftigt. Und damit die Lohberger wissen: Politik ist kein Gegner, sondern ein Instrument, auf das eine Demokratie nicht verzichten kann.
Ebenso schnell steht für die Diskussionsrunde im Stadtteilbüro fest: Wenn die Menschen nicht in die Bude kommen, muss die Bude zu den Menschen. Nun stehen weitere Ideen im Raum. Zum Beispiel mehr Präsenz auf dem Marktplatz, Veranstaltungen wie ein Tag der Demokratie oder Zusammenarbeit mit den Vereinen vor Ort. Näheres soll in den nächsten Wochen besprochen werden. Die Parteien wollen sich weiter in Lohberg engagieren.
Im Januar 2023 haben wir die Dinslakener Parteien danach gefragt, was sie in Lohberg verändern wollen. Hier ihre >>Antworten im Überblick!