Der Box- und Sportverein Dinslaken hat auch für psychisch erkrankte Menschen ein Trainingsangebot entwickelt. Das tolle Engagement bekommt nun auch Anerkennung durch eine Box-Legende aus den 90ern: Kürzlich meldete sich der frühere Weltklassekämpfer Axel Schulz mit einem Video.
„Ihr macht ja echt einen tollen Job“, ruft Schulz den Dinslakenern zu. Und fordert den Verein auf, genauso weiterzumachen. „Boxt euch durch und alles Gute“, sagt Schulz in dem knapp 15-sekündigen Clip.
Ein bisschen stolz sind die Boxer aus den Trainingsräumen an der Teerstraße auf solch prominente Unterstützung schon. Axel Schulz, das war der Mann, dem so mancher in den 90ern zutraute, Weltmeister im Schwergewichtsboxen zu werden. Seine Kämpfe verfolgten damals Millionen im Fernsehen.
Boxtherapeut Sascha Durczak
Was bei Schulz so guten Eindruck hinterlassen hat, hat wirklich jede Anerkennung verdient. Denn in Lohberg ist mit Sascha Durczak ein Boxtherapeut vor Ort. Mit Hilfe des Gesundheits-Unternehmens Empathie Fachassistenz aus Voerde kann er psychisch erkrankten Menschen ein Training anbieten und Übungen durchführen.
Sascha Durczak spricht dabei nicht von Patienten. Er nennt seine Klienten lieber Sportler mit einer Diagnose. Für diese gebe es viel zu wenig Angebote, obwohl doch gerade der Sport so viel Gutes bewirken können.
Spürbar mehr Selbstvertrauen
Dies zeigten auch die ersten Trainingseinheiten in Lohberg. Die Sportler gewinnen an Selbstbewusstsein, kommen mental und körperlich gestärkt aus dem Training. Ein unmittelbarer Gewinn für das Leben im Alltag, so die ersten Beobachtungen.
„Das Ziel wird sein, die Sportler mit Diagnose auch in den Trainingsalltag zu integrieren und die in unserer Gesellschaft längst überfällige Inklusion zu fördern“, erklärt der Verein. Alle Menschen, ob mit einer Diagnose oder ohne, solle der Sport näher zusammenbringen. Das erste Kennenlernen soll bald stattfinden.
Feste Grundüberzeugung
Bei all dem wird der Verein angetrieben von einer Grundüberzeugung: „Alle Menschen sind gleich, egal woher sie kommen oder welcher Nationalität sie angehören. Egal welche Diagnose oder Hautfarbe sie haben. Egal welche Sprache sie sprechen und welcher Religion sie angehören wollen. Ebenso ist es egal welches Geschlecht oder sexuelle Orientierung sie haben. Alle Menschen, die zu oft am Rande isoliert werden, haben ein Recht darauf ein Teil der Gesellschaft zu sein! Boxt euch durch!“
Übrigens: Wer sich fürs Boxen und eine ebenso nette wie erfolgreiche Truppe interessiert, kann dem Boxverein auf Instagram und Facebook folgen. Seit einigen Monaten informiert er dort regelmäßig über die Arbeit und das Wirken des Vereins.