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Ein halbes Jahr lang hat die Caritas das Haus an der Lohberger Straße rundum sanieren lassen. Leiter Eyüp Yildiz ließ uns einen Blick auf die Neuerungen werfen.

Die Bauarbeiten am Jugendheim an der Lohberger Straße sind abgeschlossen. Bei unserem Ortsbesuch im Januar treffen wir in den Innenräumen Handwerker an, die die letzten Arbeiten verrichten. Türen streichen, Acrylnähte ziehen, Abschlussleisten anbringen. Mittlerweile werden die Räume eingerichtet, dann kann wieder eröffnet werden. Spätestens Ende Februar soll es so weit sein.

Neue Fenster und Böden

EyüpYildiz, seit September 2017 Leiter im Haus der offenen Tür für Jugendliche, führt uns durch die frisch renovierten Räume. Es riecht nach Farbe, alles wirkt hell und freundlich. Im Café und im großen Versammlungsraum unter dem Dach liegt jetzt ein Laminat-Boden, sämtliche Fenster und die Decke wurden ausgetauscht.

„Am meisten Freude haben wir an der neuen Außen-Terrasse“, erklärt Yildiz. Im Sommer sollen hier leicht erhöht neben dem Eingang an der Lohberger Straße Tische und Stühle zum Verweilen einladen. Mehrere Türen verbinden die neue Fläche direkt zum Café im Inneren. Man kann sich das gut vorstellen. Die Terrasse hat das Zeug zu einem neuen Wohlfühlort im Stadtteil. Zu einem Ort, an dem sich junge Leute treffen, wo es lebendig zugeht, wo man sich austauscht.

„Das sind hellwache Jungs“

Eyüp Yildiz würde sich sicher sehr darüber freuen. Austausch und Dialog, das sind für ihn zentrale Themen seiner Arbeit. Schon im vergangenen Jahr habe er immer wieder Gespräche geführt über das, was den Besuchern der OT gerade wichtig ist. „Es geht dann um Fragen wie den richtigen Beruf, Lebensziele oder auch Dinge wie Trump oder den Brexit“, berichtet Yildiz. „Das sind hellwache, interessierte Jungs.“

In den kommenden Monaten möchte er das Angebot ausbauen und regelmäßig zu einem Debattierclub einladen. Dort soll diskutiert und gestritten werden. Yildiz möchte den jungen Leuten demokratische Tugenden mit auf den Weg geben. Fähigkeit wie zuzuhören, fair zu bewerten und konstruktiv zu streiten. „Ich selbst bleibe dabei politisch neutral“, betont Yildiz. „Ich möchte ihnen das Werkzeug an die Hand geben, das ihnen ermöglicht, eigenständig zu denken.

Eine bunt gemischte Gruppe

Das Interesse an einem solchen Angebot sei durchaus groß, erzählt der gelernte Sozialwissenschaftler. „Gespräche gehören hier immer dazu, das ist Alltag. Mittlerweile kommen durchschnittlich etwa 20 bis 25 Jugendliche und junge Erwachsene, eine bunt gemischte Gruppe verschiedenster Herkunft.“

Während des Umbaus verlagerten Yildiz und sein fünfköpfiges Team die Angebote in die Kinder OT am Marienplatz. Zudem standen vermehrt Outdoor-Aktivitäten auf dem Programm. Sport, ein Ausflug in den Trampolinpark oder zur Kegelbahn, ein Besuch im Kino.

Noch ein großes Ziel

Nun, nach einem halben Jahr Umbau, wird es jedoch für Yildiz wieder Zeit, das Programm im Haus in den Blick zu nehmen. Neben dem Debattierclub bietet die Jugend OT ein eigenes kleines Tonstudio zum Musikmachen, einen Schachclub, Nachhilfe und Bewerbungstraining. Im kommenden Jahr möchte Yildiz auch wieder Beratungsangebote zur Berufsorientierung ins Haus holen.

Langfristig möchte er sich noch einem weiteren Ziel widmen: Bislang nämlich kommen nur junge Männer in die Jugend OT. „Wenn wir das hinbekommen, dass Mädchen und Jungen hier bald gemeinsam Veranstaltung besuchen, dann haben wir einen großen Schritt gemacht“, so Yildiz.

Seine Botschaft: Die Türen des Jugendheims stehen offen. Dort stehe der Mensch im Mittelpunkt.