Worin besteht die Geschäftsidee? Was macht das Angebot zu einem besonderen? Und warum Standort Lohberg? Unternehmer aus dem Stadtteil beantworten den Fragebogen von Mittendrin. Den Start macht Jens Förster aus dem Traditionsgeschäft am Johannesplatz.
Wie läuft das Geschäft?
Zur Zeit kann ich einen leichten Aufschwung verzeichnen. Dies finde ich eine sehr beruhigende Situation, zumal nach der Zechenschließung in Lohberg die Umsatzzahlen dramatisch abgenommen haben. Aber natürlich dürfen die Umsätze gerne noch besser werden.
Worin besteht die Geschäftsidee?
Wir möchten eine gute Versorgung der Lohberger erreichen. Daher bieten wir die unterschiedlichsten Sortimente in unseren Geschäftsräumen an. Von Zeitschriften über Tabakwaren, Glückwunschkarten, Bürobedarf, Spielwaren und Lotterieprodukte. Natürlich darf hier auch das Reisebüro nicht fehlen. Hier konnten wir uns eine gute Stammkundschaft aufbauen und dank guter Arbeit bauen wir unseren Kundenstamm weiter aus. Grundsätzlich überlegen wir, welches Sortiment wir noch aufnehmen können. Durch diese Überlegungen haben wir nach vielen Jahren Verhandlung auch wieder die Post nach Lohberg holen können.
Was ist das Besondere an eurem Produkt?
Das Wichtigste ist: Wir, meine Mitarbeiter und ich, sind authentisch, freundlich und ehrlich. Weiterhin ist mir die Qualität der angebotenen Produkte wichtig. Ich nehme nicht alles. Billig kann jeder. Es ist wichtig, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis anzubieten.Gerade im Reisebüro ist dies unsere größte Herausforderung. Hier suchen und finden wir aus unzählig vielen Angeboten die passenden für unsere Kunden.
Wie viele Stunden Arbeit investieren Sie täglich in den Job?
Ich arbeite in der Woche täglich 9-11 Stunden. Samstags sind es dann eher 6 Stunden. Und auch an so manchem Sonntag fallen dann nochmal einige Stunden für die liegengebliebene Büroarbeit an. Als Selbständiger hört man eigentlich nie auf zu arbeiten. Ständig grübelt man über Verbesserungsmöglichkeiten und Lösungsansätze, wenn es Probleme gibt. Trotzdem ist es für mich wichtig, dass meine Familie nicht zu kurz kommt.
Wie viele Kunden pro Woche?
Pro Woche haben wir 1000 bis 1200 Kundenbewegungen.
Wer sind eure Kunden und wen wollt ihr erreichen?
Unsere Kunden kommen hauptsächlich aus Lohberg selber oder der näheren Umgebung. Anders sieht es im Reisebüro aus. Hier kommen die Kunden auch aus Dinslaken, Voerde und Hünxe zu uns. Durch Weiterempfehlungen wächst aber auch unser Einzugsgebiet stetig.
Wann haben Sie das Unternehmen gegründet?
Mein Vater hat das Geschäftslokal am 1.1.1985 von seinem Onkel übernommen. Ich selber bin seit 1997 dabei.Seit 1985 wurde der Laden immer mal wieder anders gestaltet und vergrößert. Inzwischen betreibe ich insgesamt 6 Standorte am Niederrhein.
Wo wollt ihr in 5 Jahren stehen?
Ich möchte in 5 Jahren weiterhin erfolgreich meine Geschäfte betreiben – und das bei bester Gesundheit. Das wäre mal ein schönes Ziel. Aber mal schauen, was die Zukunft bringt. Mir haben sich in den ganzen Jahren auch oft Möglichkeiten geboten, über die ich noch nicht einmal nachgedacht habe. Daher wird es sicherlich spannend bleiben.
Standortentscheidung – warum Lohberg?
Als mein Vater das Geschäft übernommen hat , war dieser Standort ein echt starker Lottostandort. Dies hat zwar in den Jahren abgenommen, aber Lohberg ist immer noch ein starker Standort. Viel wichtiger ist aber: Wir fühlen uns in Lohberg wohl.
Was macht Spaß an Lohberg, was nervt?
In Lohberg gibt es ein einmaliges Multi-Kulti und das ist nur positiv gemeint. In keinem anderen meiner Geschäfte habe ich so eine bunte Zusammensetzung innerhalb der Kundschaft wie in Lohberg. Und gleiches merke ich auch an Kunden, die von weiter weg zu uns kommen: Viele gehen mit einer anderen, positiven Sicht auf Lohberg nach Hause.
In Lohberg nerven vor allem die kleinen Dinge. Dass Müll achtlos weggeworfen wird, das Parken in der gefühlt fünften Reihe, das teilweise zu schnelle Autofahren. Ansonsten finde ich es schon bedenklich, dass in Lohberg viele Wohnungen leer stehen. Ich bekomme es ja am Johannesplatz direkt mit, dass Wohnungen über meinem Geschäft leer sind.
Mit einer gesunden Skepsis betrachte ich die Entwicklung der Hünxer Straße und des Neubaugebietes auf der Haldenseite. Ich hoffe hier, dass das ursprüngliche Zentrum Lohbergs (der Johannesplatz) nicht vergessen wird. Hierfür setze ich mich aktiv mit dem Netzwerk „Wirtschaft vor Ort“ ein.