Seite wählen

In der ehemaligen Lohn-und Lichthalle hat die Caritas ein Kompetenzzentrum für Pflege eingerichtet. Mit einem festlichen Gottesdienst und einem Markt der Möglichkeiten wurde die Einweihung gefeiert.

Es riecht noch ein wenig nach Baustelle, an manchen Stellen werden letzte Arbeiten beendet. Die große Halle ist mit Stuhlreihen gefüllt. Mehr als Zweihundert Menschen haben Platz gefunden dort, wo später die Hotellobby Gäste zum Verweilen einladen wird. Von Trompetenklang begleitet zieht Caritasdirektor Michael van Meerbeck gemeinsam mit Weihbischof Rolf Lohmann ein. Der feierliche Gottesdienst beginnt.

Alle Menschen sind willkommen

Mit der Begrüßung der „Schwestern und Brüder“ stellt van Meerbeck klar, dass alle Menschen, unabhängig vom christlichen Glauben, willkommen sind. Der Gottesdienst als Beginn der Feierlichkeiten sei ihm wichtig, erzählt er. Denn der Glaube an einen liebenden Gott und die Weitergabe dieser Liebe an alle Menschen sei die Grundlage des Handelns.

Danksagungen

Viele Dankesworte richtet van Meerbeck an Unterstützer, die den jahrelangen Weg von der ersten Idee bis zum heutigen Tag mitgegangen sind.

Sabine Weiß als Bundestagsabgeordnete habe viele Türen geöffnet, der ehemalige Bürgermeister Michael Heidinger sich im Rat der Stadt für die Idee eingesetzt.

Der ehemalige und der aktuelle Landrat als Bauaufsichtsbehörde, der Caritasrat, viele Verantwortliche in der Verwaltung und ganz besonders die Mitarbeitenden hätten das ambitionierte Projekt erst möglich gemacht. Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW habe bei der Konzepterstellung unterstützt und den ganzen Prozess begleitet, berichtet er.

Weihbischof segnet das Haus

Dass die Schutzheilige der Bergleute, die Heilige Barbara, als Namensgeberin des Hauses ausgewählt wurde, freut Weihbischof Rolf Lohmann besonders. Er betont, dass Pflege von größter Wichtigkeit sei. „Es geht darum, füreinander einzustehen“,erklärt er. „Und um einen Dialog auf Augenhöhe“. Er bittet um den Segen Gottes für die Menschen und das Haus, bevor er mit sichtlicher Freude die Anwesenden und das gesamte Gebäude mit Weihwasser segnet.

Mit dem Steigerlied und einem „Glückauf-Amen“ endet der Gottesdienst.

Grußworte

Das erste Grußwort richtet Ralf H.Nennhaus an die Anwesenden. Er ist Regionaldirektor der GFO-Kliniken. „Ich bin stolz auf unsere großartige Pflegeschule“, so Nennhaus. Vor dem Umzug in die ehemalige Lohnhalle mussten die Schüler:innen und Dozent:innen oft die Räume wechseln. Jetzt könne die Schule mit der guten Ausstattung in dem denkmalgeschützten Gebäude ihren guten Ruf weiter ausbauen.

Josef Neumann von der Stiftung Wohlfahrtspflege erzählt danach mit Stolz, dass das Kompetenzzentrum Pflege eines von 7000 Projekten ist, die die Stiftung seit 1974 begleitet hat. „Wir sind eine Ermöglichung-Stiftung“, erklärt er. Ideen fördern und begleiten sei der Grundsatz.

Hordt Vöge, Landesvorsitzender des VdK, betont : „Pflege ist wichtig für eine menschenwürdige Gesellschaft“. Er dankt van Meerbeck für seinen Einsatz gerade hier am ehemaligen Zechenstandort, mit dem ihn besondere Erinnerungen verbinden. „Lohberg war zeitweise auch mein Arbeitsplatz“, erzählt Vöge.

Landrat Ingo Brohl erinnert daran, dass die Lohnhalle immer ein Ort der Begegnung und Gemeinschaft war und ist zuversichtlich, dass das auch in Zukunft so sein wird. Er bescheinigt Michael van Meerbeck eine „gewisse Hartnäckigkeit“, mit der er seine Ideen umsetzt. Das Kompetenzzentrum Pflege werde sicher hilfreich sein bei den besonderen Herausforderungen, die sich im Kreis Wesel durch das relativ hohe Durchschnittsalter der Bevölkerung ergeben.

Gesundheitsminister Laumann erinnert sich in seiner Rede an die erste Begegnung mit dem „verfallenen, alten Haus des Bergbaus“ und betont die „Riesenausdauer“, mit der die Caritas den Umbau und die Planung des Kompetenzzentrums umgesetzt hat. Als einer der beiden großen kirchlichen Verbände habe sie sich auch schon frühzeitig für gute Arbeitsbedingungen in der Pflege eingesetzt. Er wünscht sich, dass das Zentrum dazu beiträgt, Pflege neu zu denken. Die Pflege von Menschen in der Familie sollte besser unterstützt werden. Vereinbarkeit von Pflege und Berufstätigkeit müsse dringend vorangetrieben werden, so Laumann. Auch die Menschen in Pflegeberufen müssten sich dringend organisieren und dafür sorgen, dass sie bei Entscheidungen mit am Tisch sitzen.

Bürgermeisterin Michaela Eislöffel dankt van Meerbeck für sein Engagement. Sie sei stolz auf den neuen Ausbildungsort und wünsche gutes Gelingen.

Führungen durch das Haus

Nun haben alle Gäste die Möglichkeit, sich im Haus umzusehen. Die Schüler:innen der Pflegeschule haben in den Klassenräumen Präsentationen vorbereitet, die über die Pflegeausbildung informieren.

Marie, Vivien, Tensir und Asli informieren über die Pflegeausbildung

Die hellen, modern eingerichteten Klassenräume mit Blick auf das Fördergerüst wirken einladend. Es gibt einen Schulungsraum für praktische Übungen.

Blick in einen Schulungsraum.

In den Seminarräumen rund um die Lichthalle erhalten die Besucher Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche der Themen Pflege, Alter, Psyche, Jugendhilfe, Existenzsicherung.

Im Mensabereich der Pflegeschule stellen sich Einrichtungen der Caritas vor
Informationen zu vielen Themen rund um Pflege, Alter und Demenz werden in der ehemaligen Steigerstube im Erdgeschoss präsentiert

Bei einer Führung durch das Gebäude können Besucher nicht nur die Seminarräume unterschiedlichster Größe besichtigen. Auch einige der 34 Hotelzimmer im Obergeschoss sind geöffnet und beeindrucken mit der hellen, geschmackvollen Einrichtung. Das Haus ist komplett barrierefrei und wird ab Januar 2024 Seminarteilnehmern und Touristen Übernachtungsmöglichkeiten bieten.

Benedikt van Meerbeck führt Interessierte durch das Gebäude

Die Gäste sind durchweg begeistert von den modernen Räumen. Besonders die Menschen, die das Gebäude noch aus „Zechenzeiten“ kennen, stellen immer wieder Vergleiche an und freuen sich, dass das denkmalgeschützte Gebäude wieder mit Leben gefüllt wird.

Mathias Höing, Caritasrat, überreicht den symbolischen Schlüssel an Benedikt van Meerbeck.

Blick in eines der Hotelzimmer

Badezimmer mit Aussicht auf die Zechenwerkstatt

Besucher bei einer Führung durch das Haus

Pausenraum für Mitarbeitende desHotelbetriebes

Ein Seminarraum kann auch als Kapelle genutzt werden.
Der Frühstücksraum des Hotels