Seite wählen

Drei Tage vor Heiligabend herrscht in der Marienkirche in Lohberg reges Treiben: Die Krippe wird aufgebaut! Zugegeben, die Bezeichnung „Krippe“ ist eindeutig untertrieben,denn es ist eine ganze Krippenlandschaft, die hier entstanden ist. An die 50m² der Kirche haben sich in eine biblische Landschaft verwandelt.Einige Mitglieder des Krippenkreises sind damit beschäftigt,die liebevoll gestalteten,ca.80 cm.großen Figuren einzukleiden- und ich darf hautnah dabei sein!

  

 

 

Vorsichtig klettere ich über eine kleine Leiter hinauf und stehe neben meterhohen künstlichen Felsen.Über einen Sandweg gelange ich sozusagen in den Backstage-Bereich. Dort wo sonst an Werktagen Gottesdienst gefeiert wird,stehen jetzt jede Menge Kisten mit Elektrokabeln, Engelsflügeln, Hirtenbekleidung und Königsgewändern-und die Figuren.

„Der hier heißt Alfred“, erklärt Johannes.

1960 sind die ersten Figuren erworben worden, hergestellt von einem Krippenbauer in Kevelaer. Nach und nach kamen weitere hinzu, und viele haben eine besondere Geschichte. Da ist zum Beispiel der Bergmann, stilecht mit Pütthemd und Arschleder, der Alfred heißt.Benannt wurde er nach dem inzwischen verstorbenen Gemeindemitglied, aus dessen Bergmannsmontur seine Frau die Kleidung für die Krippenfigur geschneidert hat. Oder der Hirte „Willem“ ,dessen Gesichtszüge dem ehemaligen Pastor der Gemeinde, Wilhelm Lepping, so ähnlich sehen als hätte er Modell gestanden.

Nicht nur die Figuren sind beeindruckend, auch die liebevoll gestaltete Landschaft ist einzigartig. Die Wände wurden vom Künstler Ludger Kinold im Sauerland bemalt und aufwändig nach Lohberg transportiert. Sie erwecken den Eindruck man könne aus der dargestellten Stadt hinaus kilometerweit in die Landschaft schauen.Ein kleier See, an dem die Hirten verweilen, ein plätschernder Wasserfall-all das macht die Krippe lebendig.Und sie ist wirklich in Bewegung:Immer wieder wird umgebaut, entsteht ein neues Bild.Mit viel Liebe zum Detail werden unterschiedliche Szenen aus der Zeit um Jesu Geburt dargestellt.

Kaffee und Kuchen

Viele, viele Stunden Arbeit und jede Menge Engagement stecken die Leute vom Krippenkreis in ihr Tun, und das merkt man dieser Krippe an.Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, so viel gibt es zu entdecken! Und im Rahmen der „Krippenerfahrung“ am 7. Januar gibt es sogar ein kleines Cafe in den Räumen des ehemaligen Pfarrbüros.

Eine schöne Serie an Fotos der Krippe hat uns Frank Martin Kresse zugeschickt. Herzlichen Dank dafür!