Immer am ersten Mittwoch im Monat öffnet das Repair-Café in der Zechenwerkstatt. Vom Megafon bis zum Radio – das ehrenamtliche Team bringt Defektes bei Kaffee und Kuchen wieder ans Laufen.
Rund ein Jahr liegt die Eröffnung schon zurück. Und wer sich die vollen Regale mit kaputten und schon reparierten Dingen ansieht, weiß: Der Laden brummt. Fast 30 Ehrenamtliche sind hier aktiv. Zwölf davon sind Experten für Technik, Kabel und Mechanik. Und flicken zusammen, was andere wegschmeißen. Gelebte Nachhaltigkeit.
Auch Skurriles auf dem Tisch
Immer am ersten Mittwoch im Monat wird von 15 bis 19 Uhr für das breite Publikum geöffnet, an den anderen Tagen wird repariert, soweit es die Zeit zulässt. Es lagen schon mehr als 400 Gegenstände auf der Werkbank, darunter einige Besonderheiten. Das Holzflugzeig zum Beispiel, ein Megafon, der tanzenden DJ Ötzi oder der Nasenhaarscheider. Wann der Hinweis “ Es werden nur gereinigte Geräte repariert“ auf die Info-Liste kam, bleibt unklar.
Natürlich kann nicht alles wieder gefixt werden. Der Geländewagen aus dem Kinderzimmer etwa ist hinüber. Die Halterungen sind gebrochen. Irreparabel. Doch bei erstaunlich vielen Gegenständen sieht es anders aus. Mehr als 65 Prozent kriegt das Team wieder ans Laufen.
Alles macht auch noch Spaß
„Wir reparieren alles, was man ohne Hilfsmittel tragen kann“, erzählen uns Sabine und Helge vom Repair-Team. Das Geheimnis: der Spaß daran. Denn im RepairC-afé werden nicht nur kaputte Sachen repariert, sondern es gibt bei freundlicher Atmosphäre Raum für einen Schnack, für Begegnungen und die Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Den ehemals „schwarzen Raum“ in der Zechenwerkstatt hat das Team ebenfalls zu neuem Leben erweckt. Richtig wohnlich ist es geworden, hell erleuchtet, wo es vorher düster war und noch nicht mal eine Lampe von der Decke hing. Auch das Café nebenan und der Flur laden zum Bleiben ein. An den Wänden hängen Bilderrahmen mit Fotos und Zeitungsausschnitten.
Kindern helfen und Kronkorken sammeln
Dazu zählt auch die tolle Aktion rund ums Kronkorkensammeln mit dem schönen Namen „Blechwech“. Auch beim Repair-Café können die Kronkorken abgegeben werden. Das wertvolle Weißblech wird dann die „Blechwech Foundation“ in Köln weitergegeben. Mit dem gewonnen Geld werden Impfungen für Kinder finanziert. 890 Gramm braucht es, um ein Impfung zu finanzieren, umgerechnet 486 Kronkorken.
„Das kommt gut an“, sagt uns Helge und lässt uns einen Blick in den Kofferraum werfen: Erst in dieser Woche ist jemand mit mehreren Säcken gekommen. Auf der Waage kommt er damit auf stolze 90 Kilogramm. Mehr als 100 Kindern kann somit geholfen werden.
Tolle Sache, finden wir. Und sagen: Gut dass es euch gibt. Wir haben uns fest vorgenommen, in Zukunft erstmal kurz zu überlegen, was wir wegwerfen.