Seite wählen

Guten Tag Herr Schneider,

nach Ihrem offenen Brief zum Thema Frischemarkt auf dem Neutorplatz möchte ich mit einem offenen Brief reagieren:

Als Lohbergerin, die auch im Vorstand des Forums Lohberg und in der Stadtteilzeitung Mittendrin aktiv ist, habe ich mich beim Lesen gefragt, ob Sie tatsächlich schonmal auf dem Lohberger Markt zu Gast waren, vielleicht auch ein Fischbrötchen gegessen und sich vor Ort umgeschaut haben.

Hiermit lade ich Sie herzlich auf ein persönliches Gespräch und ein Fischbrötchen auf den Markt in Lohberg ein!

Ich frage mich, wie Sie überzeugt schreiben können, ein Frischemarkt in der Innenstadt sei etwas völlig Neues und Anderes und stünde nicht in Konkurrenz zum Lohberger Markt.

Auch die Benennung Ihrer Zielgruppen – Berufstätige und Familien – irritiert mich. Haben die in Lohberg nichts zu suchen? Muss man die fernhalten? Genau die sehen wir Lohberger sehr gerne hier – auch um zu zeigen, wie gut sich die vielen Investitionen, die Sie ja auch gerne erwähnt haben, bezahlt machen. Nebenbei sei angemerkt, dass diese Investitionen in der Mehrzahl nicht dazu führen, Besucherströme in Richtung Markt zu lenken.

Wenn aus Lohberg etwas durchgängig positiv nach außen wirkt, dann ist das doch der Markt! Und genau den gilt es zu erhalten und auszubauen.

Ich empfinde Ihre Äußerung, die Zielgruppen des Frischemarktes seien Familien und Berufstätige als Affront. Was ist denn mit den anderen Bevölkerungsgruppen. Sind diese dann ausschließlich für den Lohberger Markt interessante Kunden?

Genauso geht es mir mit der Äußerung, auf dem Frischemarkt solle es keine „Non-Food“-Artikel geben. Diese Pfennigs-Artikel, die in diesem Bereich angeboten werden, meist von minderer Qualität, sind bestimmt nicht geeignet, ein Alleinstellungsmerkmal für den Wochenmarkt zu kreieren!

Keiner der von Mittendrin angesprochenen Marktbesucher und Marktbesucherinnen ist wegen dieser Produkte vor Ort gewesen.

Nein, es geht um frische Ware, Obst, Gemüse, Fleisch und Wurst.

Werden diese Waren am gleichen Tag in der Innenstadt angeboten, ergibt sich ohne jeden Zweifel eine direkte Konkurrenzsituation.

Es gibt zwischenzeitlich aus den Fraktionen ganz verschiedene Vorschläge zur Gestaltung eines Erlebnismarktes in der Innenstadt, die die von Ihnen angestrebte Belebung vielleicht sogar besser erreichen könnten. Zu den Vorschlägen eines Handwerker- und Künstlermarktes, einer Street-Food-Meile und Auftrittsmöglichkeiten für Kleinkünstler habe ich bis jetzt keine Reaktionen von Ihnen gehört und gelesen. Und die Alternativen sind doch diskussionswürdig, denn dadurch wird genau die Konkurrenzsituation vermieden. Und es wäre möglich, zwei Ziele mit Mehrwert für die Stadt zu verfolgen:

Die Stärkung der Dinslakener Innenstadt und die Stärkung des Lohberger Marktes!

Denn für mich ist´s auf den Punkt gebracht sonnenklar:

Findet samstags ein Markt in der Innenstadt statt, auf dem frische Lebensmittel zu erwerben sind, entsteht eine direkte Konkurrenzsituation. Und wird dieser Markt noch mit hübscher Erlebnisqualität aufgewertet, ist es eine Frage kurzer Zeit, dass rentables Wirtschaften auf dem Lohberger Markt zumindest schwierig werden dürfte.

Ich appelliere daher an Sie und Ihre Fraktion, die Ideen zur Belebung der Dinslakener Innenstadt zu überdenken und sich den schon vorhandenen Ideen zu öffnen.

Ich freue mich auf ein offenes Gespräch und ein leckeres Fischbrötchen auf dem Markt in Lohberg!

Herzliche Grüße

Julia Schlimmerei

Alles zur Diskussion um den Lohberger Markt

Offener Brief von Fabian Schneider (CDU Dinslaken): „Ein zweiter Markt wäre für Lohberg keine Konkurrenz“

Stimmen zum Lohberger Markt: „Es wäre eine Schande“

Forum Lohberg sorgt sich um den Wochenmarkt