Guten Tag Frau Heyder, schön dass Sie sich Zeit genommen haben um uns über Ihre Arbeit zu erzählen. Sie betreuen die Internetseite des „KQL“. Was bedeutet die Abkürzung?
Heyder : „Kreativ.QuartierLohberg – schon die Schreibweise ist besonders – ist der Oberbegriff für die Stadtteilentwicklung auf dem ehemaligen Lohberger Zechengelände.“
Unter der Bezeichnung KQL entsteht im Dinslakener Stadtteil Lohberg eines der ehrgeizigsten Entwicklungsprojekte der 70.000-Einwohner-Stadt mit überregionaler Bedeutung. Wo 2005 die letzte Schicht einer über hundertjährigen Erfolgsgeschichte des Steinkohlebergbaus endete, schlagen die Stadt Dinslaken und der Eigentümer des Areals, die RAG Montan Immobilien GmbH, ein neues Kapitel auf, das für Kreativität, Innovation und zukunftsorientiertes Wirtschaften steht – sei es bei der landschaftlichen Gestaltung, der energetischen Versorgung oder der Ansiedlung von Betrieben aus Wachstums- und Schlüsselbranchen.
(Website KQL/Einführung)
Mit der Berichterstattung über diese Entwicklungen ist die freiberuflich tätige Essener Redakteurin Gudrun Heyder seit 2013 beschäftigt, mit monatlich 20 Stunden, finanziert von der Stadt Dinslaken. Sie hat also den bisherigen Entwicklungsprozess von Anfang an begleitet. Die ehemalige WAZ-Redakteurin mit Studium in Germanistik und Kunstgeschichte ist für die redaktionelle Erarbeitung der Texte zuständig und berichtet unter „Aktuelles“ in Reportagen, Berichten und Porträts über Entwicklungen im neu entstehenden Stadtteilgebiet. Auch die Terminankündigungen von Veranstaltungen, Führungen und Events im KQL und in Lohberg gehören zu ihren Aufgaben, ebenso die Entwicklung von Themenideen für kql.de.
Beeindruckendes Zechengelände
Ihr erster Eindruck von dem riesigen Gelände sei „Ödnis“ gewesen, erzählt sie. Damals war ja von den jetzigen Neubauten, vom Bergpark und der Erschließung im Umfeld noch nichts zu sehen. Staunend habe sie die Dimensionen der Kohlenmischhalle, der Zechenwerkstatt und der anderen Gebäude wahrgenommen. „Und ich habe faszinierende Menschen kennengelernt“, erzählt sie und meint damit erst mal die Künstlerinnen, die ihre Ateliers im ehemaligen Gesundheitshaus hatten. Aber auch die Bevölkerung der ursprünglichen Gartenstadt, ihre Vielfalt und der Zusammenhalt, haben sie beeindruckt.
Lieblingsorte
Lieblingsorte? „Der Platz der Vielfalt, mit dem Blick in verschiedene Richtungen. Und die Aussicht, der Blick in die Ferne ,wenn man oben auf der Halde steht.“ Auch schlendere sie gerne durch die Gartenstadt, so Heyder.
Gibt es auch Dinge, die Sie sich anders wünschen würde?
„Die Anbindung an die Innenstadt könnte besser sein. Mit dem ÖPNV kommt man – besonders an den Wochenenden – schlecht zu Veranstaltungen. Und wenn diese spät zu Ende sind, auch sehr schwer wieder weg“, erzählt sie. Für den Bergpark würde sie sich mehr Belebung wünschen, ebenso wie eine noch bessere Vernetzung der Akteure untereinander.
Die nächsten Meilensteine
Was ihr immer wieder gut gefalle, sei die Aufbruchstimmung, der Wille und die Energie der Lohberger, auch aus kleinen Dingen etwas zu machen. Als Beispiel nennt sie die Blaue Bude, wo man auf wenigen Quadratmetern sogar Konzerte, Lesungen und Ausstellungen auf die Beine stellt. Und sie freut sich auf die nächsten Meilensteine. Der Beginn des Kita-Baues, die Zechenwerkstatt mit der Freilicht-AG und die geplante Pflegeschule können – hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft – weitere positive Impulse setzen, über die sie gerne berichten wird.
Unter www.kql.de findet ihr Frau Heyders Serien über die neuen Gewerbeansiedlungen, das neue Wohncluster und zu regenerativen Energien. Berichte über Extraschicht, Ruhrtriennale und weitere Events sind dort ebenso zu lesen. Die Seite enthält eine Menge Informationen über Lohberg und den gesamten Planungsprozess des KQL.