Nächster Teil unserer Serie über die Händler vom Lohberger Markt. Heute geht es um den Stand von Obst und Gemüse Kaya, dem längsten auf dem Markt. Der Händler hat kein Kühlhaus. Er und sein Team setzen darum auf günstige Preise und das Prinzip „Alles muss raus“.
Das Konzept geht auf. Ab dem späteren Vormittag kann man das beobachten. Dann wird es rappelvoll. Denn viele Kunden von Obst und Gemüse Kaya wissen: Die Ware muss weg. Und manchmal sinken die ohnehin günstigen Preise.
Günstiger als im Supermarkt
„Bei uns kosten die Bananen heute 99 Cent, im Supermarkt eher 1,49 Euro“, erzählt Bayram (53 Jahre), einer der Händler. Die Preise können er und seine Kolleginnen und Kollegen nur durch große Mengen erzielen. Ein Kühlhaus gibt es nicht. Es rechnet sich nicht. Alle zwei Tage wird frisch eingekauft, die Ware wandert dann direkt vom Hänger auf den Tisch.
Wer sich ein Bild davon machen will, wie viel Masse Obst und Gemüse da bewegt, schaut am besten, wie sich hinten am Stand die Kisten stapeln. Sie reichen bis unters Dach, 13 Kartons stehen in mehreren Reihen hinter- und nebeneinander. Bayram zeigt sich sicher: Das geht heute alles noch weg. Auch weil einige Kunden ebenfalls große Mengen einkaufen. Dann können die Preise nochmals sinken.
Aufstehen um vier
Am Stand geht es laut und freundlich zu. Viele der Händlerinnen und Händler gehören zur Familie. Ein Teil kommt aus Duisburg, ein Teil aus Gelsenkirchen. Schon seit 25 Jahren kommen sie mittwochs und samstags nach Lohberg. Dann schellt morgens um vier Uhr der Wecker, eine Stunde später bauen sie auf.
„Die Kunden in Lohberg schauen ziemlich genau auf die Preise“, wissen die Händler, wenn sie die Standorte vergleichen. An anderen Tagen stehen sie in Marl oder Herne. Dort sitzt der Euro etwas lockerer.
Der längste Stand am Platz
Kunden packen sich die Ware selbst in den Beutel, dann wird gewogen. Wie lang der Stand ist, kann Bayram nicht genau sagen. Aber 30 Meter könnten es sein. Einmal fast die Längsseite des Marktes auf dem Johannesplatz. Zehn Händlerinnen und Händler braucht es dafür samstags am Stand.
Auch sie haben den Eindruck, dass über die Jahre weniger los ist auf dem Markt. Früher waren mehr Kunden hier. So wie auf allen Märkten. Kaya hält mit seinen Preisen dagegen.
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