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Vor dem Wasserturm im Bergpark grenzt derzeit ein rot-weißes Absperrband eine graue Schotterfläche ein. Wer näher hinschaut, entdeckt ein Hinweisschild der Stadt Dinslaken: „Hier entsteht eine Blumenwiese – für Bienen, Hummeln und Co.“.

Auf unsere Anfrage hin erklärt die Pressestelle der Stadt: „Der DIN-Service hat im Bereich der Südterrasse des Bergparks Lohberg eine rund 400 Quadratmeter große Erprobungsfläche als „Schaufenster Industrienatur“ angelegt.“ Ein Versuchsfeld also!

Wenig Aufwand und gut für die Natur

Ziel sei es, eine widerstandsfähige Wiesenmischung zu testen, die auch mit Trockenheit und Hitze zurechtkommt. Angestrebt wird dabei eine vielfältige, eher wild wachsende Pflanzendecke mit Stauden und Kräutern, die wenig Pflege braucht, aber viel für die Artenvielfalt tut.

Gerade unter den jungen Bäumen, die auf geschottertem Boden stehen, soll so das Mikroklima verbessert werden. Mikroklima – das geht es um Temperatur und Luftfeuchtigkeit direkt in diesem kleinen Bereich. Solche lokalen Bedingungen machen oft den Unterschied, wenn es darum geht, ob Pflanzen gut wachsen und Insekten sich wohlfühlen.

Live dabei sein

Gleichzeitig wird die Fläche ökologisch aufgewertet – im Sinne der sogenannten „Industrienatur“. Dieser Begriff beschreibt Lebensräume, die typisch sind für das Ruhrgebiet, denn sie entstehen auf alten Industrieflächen: artenreich, widerstandsfähig und überraschend vielfältig. Die Maßnahme gehört zur regulären Grünpflege und könnte, wenn sie sich bewährt, auch an anderen Orten in Dinslaken Schule machen.

Die Fläche liegt gut sichtbar direkt an der Wasserfläche vor dem ehemaligen Zechengelände, gesichert mit Absperrband. Spaziergänger werden gebeten, die Entwicklung der Wiese nicht zu stören. Wer in den nächsten Wochen dort unterwegs ist, kann also live miterleben, wie Stadtnatur Schritt für Schritt Gestalt annimmt.