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Mittendrin hat alle Parteien aus dem Dinslakener Rat um eine Einschätzung gebeten, wie sie die Chancen auf einen schnellen Bau der Bezirkssportanlage Lohberg einschätzen. Hier ihre Antworten.

Sämtlichen Parteien haben wir folgende drei Fragen geschickt:

Wie gut stehen Ihrer Ansicht nach die Chancen, dass in diesem Jahr mit dem Neubau der BSA Lohberg begonnen werden kann?

Werden Sie im Mai im Sportausschuss den Beginn der Bauarbeiten befürworten, wenn die Vereine sich im Rahmen der Mediation auf ein gemeinsames Konzept verständigt haben?

Müssen aus Ihrer Sicht weitere Bedingungen erfüllt sein, damit Sie einen Baustart 2021 unterstützen?

Hier sind ihre Antworten:

SPD

Für die SPD antwortete der sportpolitische Sprecher Michele la Torre:

Grundlage der Sanierungsarbeiten aller Dinslakener BSA ist der „Sportstättenzielplan“. Der Sportstättenzielplan wurde in den Jahren 2016/2017 in enger, sehr intensiver Zusammenarbeit mit dem Gutachter Dr. Breuer – Institut ZAK GmbH, den Vertretern der Fußballvereine, Stadtsportverband und der Politik erstellt. Anschließend wurde der Sportstättenzielplan seitens der Verwaltung finanziell bewertet, dem Rat der Stadt Dinslaken im März 2018 als Vorlage Nr. 1445 zur Beratung vorgelegt und einstimmig beschlossen. Die Stadt Dinslaken investiert hier in ihre BSA etwa 14 Mio. Euro

In dem Sportstättenzielplan sind die gesamten baulichen Maßnahme auf 5 Jahre geplant und die Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen wurde einvernehmlich festgelegt. Durch das Verhalten der beiden Lohberger Fußballvereine (hier die Vorstände) ist der Zeitplan nun in eine besorgniserregende Schieflage geraten. Besorgniserregend deshalb, weil es hier nicht nur um die Sanierung der BSA beider Fußballvereine geht, sondern auch um den Bau der Dreifachsporthalle. Diese wird dringend für den Schulsport (Kinder der GGS Klaraschule), Sporttreibende Vereine und andere Gruppen der Lohberger Bevölkerung (Integriertes Handlungskonzeptes für den Stadtteil Lohberg InHK) benötigt. Derzeitig sind die genannten in der maroden Einfach-Turnhalle an der ehemaligen Elisabethstraße untergebracht.

Während der Sanierungsmaßnahme der BSA von Dinslaken 09 wurden die Planungsarbeiten für die BSA in Lohberg aufgenommen. Erstellen eines Lärmschutzgutachten für die Dreifachsporthalle, sowie eines ersten Planentwurfes für die BSA Lohberg. Dieser Entwurf wurde im September 2018 dem Lenkungskreis – Sportstättensanierung und dem Sportausschuss vorgestellt. Die Vertreter der beiden Lohberger Fußballvereine sind Mitglied im Lenkungskreis und kennen den ersten Entwurf. Dieser Entwurf bildete die Grundlage der weiteren intensiven Planungsgespräche seitens der Verwaltung unter ständiger Beteiligung der beiden Lohberger Fußballvereinsvorstände.

Das Ziel dieser frühzeitigen Planung war, dass nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten an der BSA Dinslaken 09 in Spätsommer 2020 unverzüglich die Sanierungsarbeiten an der BSA in Lohberg aufgenommen werden sollten. Die Corona Pandemie hat hier den Zeitplan nur unwesentlich beeinflusst. Die gemeinsame Arbeit an der Detailplanung mit den Vereinsvertretern stellte sich von Anfang an als sehr schwierig dar und geriet letztendlich ins Stocken, da beide Vorstände der Lohberger Fußballvereine nicht zueinander finden konnten.

Bedingt durch die Kommunalwahl im September 2020, sowie der Konstituierung des neugewählten Stadtrates und seinen Fachausschüssen, konnte der Hilferuf der Verwaltung erst in der Sportausschusssitzung am 23.02.2021 erfolgen.

Erste Reaktionen erfolgten. Ein Mediator des Landessportverbandes NRW ist eingesetzt, um die beiden Vorstände der Lohberger Fußballvereine zu einer zielorientierten Gesprächsführung zu bewegen. Unterstützt wird das Verfahren seitens des Stadtsportverbandes Dinslaken. Ein Ergebnis soll im Mai 2021 dem Sportausschuss vorgestellt werden. Dieses Vorhaben begrüßt die SPD Fraktion sehr, da Sie hier eine Chance der weiteren Sanierungsarbeiten sieht.

Die sportpolitischen Sprecher einiger Fraktionen werden sich noch vor der Sportausschusssitzung im Mai, in einer interfraktionellen Gesprächsrund über das Ergebnis der Mediation austauschen.

In der Hoffnung die wesentlichen Fragen beantwortet zuhaben verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Michele La Torre / Sportpolitischer Sprecher der SPD Fraktion“

CDU

Für die CDU hat uns Pressesprecher Fabian Schneider eine Stellungnahme im Namen der Fraktion vorgelegt:

Wie gut stehen Ihrer Ansicht nach die Chancen, dass in diesem Jahr mit dem Neubau der BSA Lohberg begonnen werden kann?

„Zuerst muss der Politik ein umfassendes Konzept dargelegt werden. Hierbei geht es nicht nur um die Sanierungsvorhaben an sich, sondern auch um ein Nutzungskonzept und um den langfristigen Bedarf. Aus Sicht der CDU muss ein millionenschweres Sanierungskonzept mit einem Nutzungskonzept unterfüttert sein. Dieses Nutzungskonzept erwarten wir in der nächsten Sitzungsfolge.“

Werden Sie im Mai im Sportausschuss den Beginn der Bauarbeiten befürworten, wenn die Vereine sich im Rahmen der Mediation auf ein gemeinsames Konzept verständigt haben?

„Wie bei der ersten Frage bereits geschildert, gehen aus Sicht der CDU, Nutzungskonzept und Sanierungskonzept Hand in Hand. Wir werden auch einen Blick auf die absehbare Auslastung der BSA werfen. Es darf aus unserer Sicht nicht passieren, dass ein millionenschweres Sanierungsvorhaben verabschiedet wird, ohne dass vorher festgezogen worden ist, wer, die Anlage wie nutzt. Das ist sicherlich auch im Interesse der Vereine, die sich ja momentan genau mit diesem Thema beschäftigen.“

Müssen aus Ihrer Sicht weitere Bedingungen erfüllt sein, damit Sie einen Baustart 2021 unterstützen?

„Die CDU wird die geplante Turnhalle auf dem Gelände noch einmal in den Blick nehmen. Die Turnhalle muss so gebaut werden, dass sie den Anforderungen und den Bedürfnissen, die vorhanden sind, auch entspricht. Sie darf nicht überdimensional geplant werden.

An dieser Stelle begrüßen wir im Übrigen das Mediationsverfahren von RWS und VfB Lohberg. Wir hoffe, dass beide Vereine einen für sich zufriedenstellenden Weg finden, sich auf der BSA miteinander zu arrangieren.“

GRÜNE

Stellvertretend für die Grünen antwortete Fraktionschef Niklas Graf:

Wie gut stehen Ihrer Ansicht nach die Chancen, dass in diesem Jahr mit dem Neubau der BSA Lohberg begonnen werden kann?

„Die Stadtverwaltung hat den Auftrag auf Grundlage der Beschlüsse aus 2018 den Neubau auf der BSA Augustastraße umzusetzen. Nach den sehr gelungenen Umbaumaßnahmen auf der Sportanlage des SuS 09 ist es nun wichtig, dass auch die anderen Projekte zeitnah verwirklicht werden. Die objektiv und einvernehmlich gefundene Reihenfolge für die Instandsetzung der städtischen Bezirkssportanlagen wurde damals von allen Akteuren aus Politik, Verwaltung und den Vereinen in einem langen Prozess erarbeitet und daran sollte sich weiter gehalten werden. Wenn die Vereine, so wie es aktuell augenscheinlich der Fall ist, sich weiter konstruktiv bei der Mediation einbringen, dann sollte dies auch ernst genommen werden. Im Falle ausstehender Einigungen ist aus unserer Sicht auch eine davon abhängige und gestaffelte Reihenfolge denkbar. Als erstes sollte unser Meinung nach allerdings mit dem Bau der Kunstrasenplätze begonnen werden.“

Werden Sie im Mai im Sportausschuss den Beginn der Bauarbeiten befürworten, wenn die Vereine sich im Rahmen der Mediation auf ein gemeinsames Konzept verständigt haben?

„Sowohl im Sinne der Gleichbehandlung als auch der sportlichen Fairness muss es allen Sportvereinen und Stadtteilen ermöglicht werden, attraktive Sportangebote vorzuhalten. Dies ist immens wichtig für die mittel- und langfristige Zukunft der Vereine. Sonst werden sich besonders im Jugendbereich die Ungleichgewichte weiter verhärten, welche bereits 2017 in den Sportstättenzielplänen der Stadt Dinslaken vom Institut für Bedarfsforschung festgestellt worden sind. Ab dem Zeitpunkt an dem klar und glaubhaft erkennbar ist, dass ein sportliches Zusammenleben möglich ist, muss es auch eine weitestgehende Planungssicherheit für die Vereine geben. Je länger Unsicherheiten bestehen, desto länger werden die Vereine und Sportler*innen unzufrieden und frustriert sein. 

Ein gemeinsames Konzept braucht klare Problemdefinitionen und Lösungsansätze insbesondere im Jugendbereich. SC Wacker Dinslaken, SGP Oberlohberg, VfB Lohberg und RWS Lohberg werben in einem engen Umkreis um die gleichen Jugendlichen. Mindestens dort sollte es Ansätze geben, welche nicht nur VfB und RWS mit einbeziehen. Insbesondere im Hinblick auf einen zukünftigen Nutzungsvertrag bedarf es einer Einigung u.a. im Bezug auf die Senior*innen-Mannschaften im Winter. Wichtig ist, dass nun sowohl die Verwaltung als auch die Vereine es schaffen einen klaren und vernünftig strukturierten Prozess zu skizzieren, der sicherstellt, dass sich die Investitionen auf allen Anlagen auch langfristig lohnen. Wenn wir in fünf oder zehn Jahren einen der vier Vereine verlieren und heute nicht über gemeinsame Lösungen nachdenken, dann werden wir die verpasste Chance sicherlich bereuen.“

Müssen aus Ihrer Sicht weitere Bedingungen erfüllt sein, damit Sie einen Baustart 2021 unterstützen?

„Mit unser grünen Anfrage zur Zukunft der Sportvereine vom 17.02.21 hatten wir gehofft eine bessere Zusammenstellung der aktuellen Situation zu erhalten. Dies ist mit der Antwort der Verwaltung vom 24.03.21 leider nur sehr begrenzt geglückt. Nun liegt es unserer Meinung nach zunächst an den zwei Vereinen in Lohberg, aber mittelfristig an allen vier genannten Vereinen, sich aktiv in den Prozess einzubringen. Von der Verwaltung sollte der eingeschlagene Weg nach der ersten Mediation und der gemeinsamen Platzbegehung nun weiter vorangetrieben und weitere Angebote gemacht werden, um auch vertragliche Einigungen zu ermöglichen. Die damalige Idee war einen weiteren starken Sportanlagen-Standort zwischen SuS 09 Dinslaken und TV Jahn Hiesfeld zu etablieren. Solange wir sehen, dass einvernehmliche Schritte in diese Richtung unternommen werden, werden wir einem (Teil-)Baustart zustimmen.“

UBV

Eine Stellungnahme der UBV lag uns bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (4. April) nicht vor.

Die Linke

Für die Linke äußerte sich Ratsherr Gerd Baßfeld, der seine Partei auch im Sportausschuss vertritt. Mit dem Einstieg in die Mediation sei die zentrale Voraussetzung für den Baubeginn erfüllt. Daher werde er im Ausschuss die zügige Aufnahme der Arbeiten unterstützen. Gleichwohl brauche es eine gemeinsam erarbeitete Einigungen für eine gemeinsame Nutzung der Sportanlage.

Die Partei

Für die Partei antwortete im Namen der Fraktion Julia Schlimmerei, die auch im Redaktionsteam von Lohberg Mittendrin mitarbeitet, aber bei der Berichterstattung zur Entwicklung der Sportanlagen nicht mitgewirkt hat.

Wie gut stehen Ihrer Ansicht nach die Chancen, dass in diesem Jahr mit dem Neubau der BSA Lohberg begonnen werden kann?

„Auflage zur Zustimmung zum Beginn der Baumaßnahmen war der Beginn einer Mediation der zerstrittenen Vereine. Diese ist offensichtlich erfolgreich abgeschlossen, so dass diese Bedingung erfolgreich erfüllt ist.“

Werden Sie im Mai im Sportausschuss den Beginn der Bauarbeiten befürworten, wenn die Vereine sich im Rahmen der Mediation auf ein gemeinsames Konzept verständigt haben?

„Da der Mediationsprozess begonnen wurde und die Beteiligten an einem Tisch sitzen, befürworten wir den Beginn des Neubaus, gerade weil damit auch  die Interessen der Lohberger Kinder, die unter dem Konflikt am meisten leiden, für den sie keinerlei Verantwortung haben, unterstützt werden.“

Müssen aus Ihrer Sicht weitere Bedingungen erfüllt sein, damit Sie einen Baustart 2021 unterstützen?

„Der begonnene Mediationsprozess sollte im Interesse aller Beteiligten nicht nur begonnen, sondern auch zu Ende geführt werden. Dazu sollten sich beide Parteien des Konfliktes, auch im eigenen Interesse, verpflichten.“

FDP

Für die FDP-Fraktion antwortete Reinhard Claves.

Wie gut stehen Ihrer Ansicht nach die Chancen, dass in diesem Jahr mit dem Neubau der BSA Lohberg begonnen werden kann?

„Die FDP-Fraktion bestätigt und befürwortet den Neubau der BSA Lohberg incl. den Neubau der Sporthalle noch in diesem Jahr.“

Werden Sie im Mai im Sportausschuss den Beginn der Bauarbeiten befürworten, wenn die Vereine sich im Rahmen der Mediation auf ein gemeinsames Konzept verständigt haben?

„Die FDP-Fraktion wird im Sportausschuss den Beginn der Bauarbeiten befürworten.“

Müssen aus Ihrer Sicht weitere Bedingungen erfüllt sein, damit Sie einen Baustart 2021 unterstützen?

„Die FDP-Fraktion fordert nach dem abgestimmten Runden Tisch keine weiteren Bedingungen. Alle Unklarheiten zwischen den Vereinen sind beigelegt. Die FDP Fraktion unterstützt das Projekt uneingeschränkt und fordert die rasche Umsetzung des Neubaus der BSA.“

AWG

Eine Stellungnahme der AWG  lag uns bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (5. April) nicht vor