Nächster Teil unserer Serie über die Händler vom Lohberger Markt. Nurdogan Soylu gehört dort mit seiner bunten Auswahl an Tüchern und Textilien zum Stamm-Inventar. Vor allem für Frauen aus muslimischen Familien ist der Besuch interessant.
„Wir haben Tücher, Schals, Kopfbedeckungen, Kleider, Hosen, Pullover“, zählt Nurdogan auf. Neben seinen Tischen ist ein Stoff an einer Puppe zu einem Hidschab gebunden, der klassischen Kopfbedeckung für Muslima.
„So ein Schal ist ein Kleidungsstück für alle und für Muslima auch geeignet als Kopfbedeckung“, sagt Nurdogan.
Seit 15 Jahren dabei
In vielen Farben und Größe und Stoffen liegen die Stoffe bei ihm aus. „Die Kundinnen suchen natürlich etwas, das farblich passt. Und auch die Jahreszeit spielt eine Rolle. Im Sommer braucht es etwas Leichteres wie Seide oder Chiffon, im Winter etwas Wärmendes wie Baumwolle.“
Seit 15 Jahren schon steht er samstags und auch mittwochs in Lohberg ziemlich mittig auf dem Markt. Die anderen Händler sind wie alte Bekannte für ihn. Familie fast, man kann sich vertrauen und den Stand auch mal kurz alleine lassen.
Seit 20 Jahren betreibt er seinen Handel. Die Familie unterstützt. Während wir mit ihm sprechen, betreut sein Sohn Furkan die Kundschaft. Sie leben im Duisburger Ortsteil Fahrn. Montags und dienstags baut er auch in Marxloh – Alt-Hamborn den Stand auf.
„Auf allen Märkten ist es schwieriger geworden“, erzählt er. „Es kommen einfach nicht mehr so viele Kunden.“ Und auch das Angebot sei in den vergangenen Jahren geschrumpft, weil weniger Händler kommen.“ Ein Teufelskreis. „Dass der kleine Supermarkt von Bienemann geschlossen hat, hat weh getan“, sagt er. Danach seien spürbar weniger Kunden gekommen.
Das Geld ist knapp
Dass er noch regelmäßig auf dem Markt steht, liegt vor allem daran, dass er den Handel als Nebenerwerb betreibt. Allein könnte man von den Einnahmen nicht über die Runden kommen. Nurdogan bezieht eine Rente und verdient sich auf dem Markt etwas dazu.
Dass das Geld knapp ist, spürt Nurdogan bei der Nachfrage. Am besten laufen die günstigen Stoffe. Die Schals für 2 Euro das Stück, die Haarbänder oder Mützen für nur 1 Euro. So günstig verkaufen kann Nurdogan nur, weil er im Großhandel einkauft und nur ein paar Cent dazu nimmt.
Um den Markt zu beleben, wünscht er sich wie viele andere auch neue Angebote. „Weitere Händler würden dem Markt gut tun“, findet Nurdogan. „Uns kennen ja schon alle, da braucht es mal etwas, das die Leute anlockt.“
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