Beim Warten auf die Impfung zeigte sich am Samstag, warum Lohberg so ein besonderer Stadtteil ist: Anwohner auf der Haldenstraße boten den bei Eiseskälte wartenden Menschen warme Getränke an. Toll! Ein Erlebnisbericht.
Samstagmorgen am Johannesplatz. Die Warteschlange reicht bis zur Lohbergstraße hinunter. Etwa 180 Menschen haben sich angestellt. Sie wollen sich im Impfmobil gegen COVID-19 impfen zu lassen. Auch meine Tochter, die ich an diesem Morgen begleite.
Geimpft wird mit Johnson und Johnson sowie Biontech. Die Leute sind geduldig und überraschend gut gelaunt. Dabei ist es nasskalt. Immerhin bleibt der Regen aus. Es ist kurz vor neun, gleich soll es losgehen.
Infos bis zum Ende der Schlange
Zur guten Stimmung tragen auch das nette Impfteam und die Mitarbeiter der Stadt bei. „Immer schön in Bewegung bleiben, sonst wird’s kalt“, ruft eine Frau vom Ordnungsamt. Man kümmert sich.
Jeder wird angesprochen und mit den wichtigsten Informationen versorgt: Man kommt nur dran, wenn die letzte Impfung vor dem 13. Juni erfolgt ist. Ausnahmen: Erstimpfung und Johnson und Johnson.
Vorsorglich haben die Mitarbeiter Stifte, Klemmbretter und einen Stapel mit Vordrucken dabei und verteilen die Unterlagen. Anamnesebogen, Aufklärungsbogen, Einwilligung. Bitte alles ausfüllen und zwar doppelt. Gut so. Sonst würde es noch deutlich länger dauern.
Kaffee gegen die Kälte
Ein fröhliches Highlight sind die Bewohner auf der Haldenstraße. Direkt vor ihren Häusern stehen die Wartenden. Und gleich zweimal wird uns aus der Haustür heraus mit einem freundlichen Lachen eine heiße Tasse Kaffee angeboten. Mit Milch und Zucker, wenn wir wollen. Die Kaffeetasse dann einfach auf dem Rückweg wieder mitbringen. Wir freuen uns sehr. Total nett!
„Wir stehen hier seit halb acht „, erzählen ein Mann und eine Frau an der Spitze der Warteschlange. Halb acht! Der Impfbus vom Roten Kreuz war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht da. Um zu wissen, wo sie sich hinstellen sollen, haben die zwei sich vorher extra erkundigt. Jetzt kommen sie als Erste dran. Und werden von denen ganz hinten auf der Lohbergstraße ein wenig beneidet.
Es könnte sehr viel schneller gehen
„Mit etwa zwei Stunden Wartezeit muss man bei einer so langen Schlange rechnen“, erzählt jemand vom Impfteam. „Es könnte viel schneller gehen, wenn jeder die Unterlagen schon vorbereitet hat und mitbringt, dann könnten wir hier bis zu 800 Menschen versorgen“, sagt er. So werden es an diesem Samstag wohl eher 400.
So oder so: Das Angebot, sich auf dem Johannesplatz impfen zu lassen, wurde gut angenommen. Für viele war es offensichtlich eine gute Alternative zum Hausarzt. Das Impfmobil ist weiter unterwegs. Wann und wo, listet der Kreis Wesel auf einer Übersicht auf seiner Webseite auf. Montags, dienstags und donnerstags kann man sich in Dinslaken außerdem an der Trabrennbahn impfen lassen, jeweils von 15:00 bis 20:00 Uhr.
Gut möglich, dass noch weitere Angebote folgen, also haltet die Augen auf! Mehrfach empfohlen wurde auf Facebook übrigens auch das Impfangebot auf der Warbruckstraße 51 in Duisburg Marxloh, direkt gegenüber der Moschee.