Vor längerer Zeit hatten wir erfahren,wie viele Nationalitäten in Lohberg vertreten sind. Neben Deutschen und Türken leben Menschen aus 30 anderen Ländern hier! Wir möchten euch in lockerer Reihenfolge einige vorstellen. Diesmal: Penelope aus Griechenland.
Penelope ist vielen Lohbergern- zumindest denen die deutlich über 20 sind- als „Lopi“ oder auch „Pommesfrau“ bekannt. Lange Jahre haben sie und ihre Familie den „Alexios-Grill“ direkt neben der Grundschule betrieben. Ihre Pommes frites, Gyros und Currywurst waren feste Bestandteile im Speiseplan vieler Lohberger.
Seit 1982 in Lohberg
Seit 1982 wohnt die Griechin aus der kleinen Stadt Katerini in Lohberg. Ihr Mann Stavros lebte damals mit seinen Eltern hier, eine Tante Penelopes ebenfalls. “ Die Tante hat uns dann verkuppelt“, lacht sie. Man lernte sich in Stavros`Heimaturlaub in Griechenland kennen und lieben, und an einem Septembertag kam die junge Frau hier an.
„Kalt“, sagt sie spontan, nach ihrem ersten Eindruck gefragt. Selbst im Spätsommer ist es ja in Griechenland deutlich wärmer als hier. In ihrem neuen Zuhause lief es aber wie in ihrem Dorf : Großfamilie!
Alle in einer Wohnung
Schwiegereltern, Schwager und das junge Ehepaar lebten auf der Schlepperstraße gemeinsam in einer Wohnung. Das blieb auch so, als später die Kinder geboren wurden.
„War nie ein Problem“, erzählt sie. Im Gegenteil! Jeder konnte sich auf den Anderen verlassen, das war selbstverständlich. Familiärer Zusammenhalt war auch die Grundlage für den mutigen Schritt,im Jahr 1984 eine „Pommesbude“ zu eröffnen.
In unmittelbarer Nachbarschft der Grundschule entwickelte sich der Familienbetreb schnell zum Treffpunkt für die Nachbarschaft. Für Penelope die wichtigste Kontaktbörse!
Türkische Suppe gegen Pommes
Dort übte sie die schwierige Sprache des neuen Landes und lernte viele Leute kennen. Wertvolle Freundschaften entstanden, viele bestehen noch heute. Die beiden Söhne, Alex und Mario, haben viel Zeit dort verbracht. Auch die Kinderfrauen, die sich um die Jungen kümmerten, hat Penelope im Betrieb kennengelernt.
„Manchmal brachte die Nachbarin türkische Suppe“, erinnert sie sich. Im Gegenzug bekamen deren Kinder Pommes frites- so waren alle zufrieden.
Im Jahr 2000 gab die Familie den Imbiss auf. Der Schwiegervater war verstorben, und ohne seine Unterstützung war die viele Arbeit nicht zu schaffen.
„Hier kennst du jeden und jeder hilft.“
Penelope lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren Söhnen auf der Schlepperstraße. Sie ist froh über die gute Nachbarschaft. „Hier kennst du jeden und jeder hilft“, beschreibt sie das Miteinander. Und so mancher junger Erwachsene, der sich als Schulkind im Alexiosgrill mit Bonbons, Kaugummi, Pommes frites und Eis versorgt hat, hatte sie so gut in Erinnerung dass sie sogar zur Hochzeit eingeladen wurde.