Was für eine schöne Aktion: Am Dienstagabend öffneten sich mitten im Corona-Lockdown auf wundersame Weise mehrere Fenster an der Vorderseite des Ledigenheims und das Martinslied erklang.
Eigentlich war für diesen Dienstagabend der traditionelle Martinszug vorgesehen. Vor allem die Kinder freuen sich sonst jedes Jahr darauf. Doch Laternen durch den Stadtteil tragen und die Geschichte vom mitfühlenden Martin, dem Bettler und der Mantelteilung erleben – all das war für 2020 abgesagt.
Corona hat dieser schönen Tradition im Jahr 2020 einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Der Martinszug musste aus dem Programm gestrichen werden. Der Infektionsschutz hatte Vorrang.
Umso schöner die Idee von einigen Bewohnern des Stadtteils, den Martinszug zumindest ein bisschen zu feiern. Diesmal eben nur nicht mit einem großen Umzug, bei dem sich hunderte Menschen begegnen und möglicherweise mit Corona anstecken. Sondern ganz risikofrei in abgetrennten Räumen mit Blick und Gesang aus dem offenen Fenster heraus Richtung Stollenstraße. Getrennt und mit Masken besetzten die Leute die einzelnen Fenster, ein paar Rufe – und los ging’s.
Das Video von Michael Belter zeigt, wie schön – und aus Sicht des Infektionsschutzes einwandfrei – das funktioniert hat.
Ein bisschen erinnerte die Szenerie vor dem Ledigenheim an die Corona-Konzerte aus dem Frühjahr, als sich die Menschen europaweit im Lockdown auf die Balkone stellten und gemeinsam musizierten.
In Lohberg beteiligten sich an der Aktion unter anderem das Ledigenheim, der Knappenverein, die Sewo-GmbH, mehrere Familien und wir von Mittendrin. Herzlichen Dank insbesondere an Michael Belter, der spontan mit seinem Kamera-Equipment auf die Stollenstraße gekommen ist und den kleinen Film produziert hat.
So schön die Aktion auch war – das gemeinsame Feiern am Feuer mit einem heißen Punsch in der Hand haben alle sehr vermisst. Hoffen wir auf das nächste Jahr!