Das Coronavirus hat den Amateurfußball mächtig durcheinandergewirbelt. Die Saison wurde abgebrochen, plötzlich war die schönste Nebensache der Welt verboten. Niklas Schneider, Vorstandsmitglied beim VfB Lohberg, blickt zurück auf unruhige Tage – und freut sich auf das Zusammenwachsen der neuen zweiten Mannschaft.
Hallo Niklas, schön dass du dir Zeit nimmst für ein kurzes Gespräch mit Mittendrin. Als Beisitzer im Vorstand bist da ganz nah dran an den Entwicklungen beim VfB Lohberg. Wie habt ihr dort Corona erlebt?
Niklas Schneider Als der Fußballverband Niederrhein (FVN) am 13. März beschlossen hat, den Spielbetrieb im Amateurfußball am Niederrhein bis zum 19. April auszusetzen, hat sich der Vorstand des VfB Lohberg noch am selben Tag angeschlossen. Wir haben den Trainingsbetrieb im Senioren- und Jugendbereich ausgesetzt. Bis zu dem Zeitpunkt gab es noch gar keine gesetzlichen Vorgaben, weder durch die Landesregierung noch durch die Stadt.
Corona war für uns alle Neuland. Niemand hat wirklich damit gerechnet, dass dieses Virus einmal Deutschland erreichen würde. Bei uns im Verein gab es viel Unsicherheit, niemand wusste was da kommt. Zum Glück konnten wir Anfang Juni den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen, natürlich nur unter strengen Auflagen. Im Juni konnten wir sogar unsere traditionelle Aufräumaktion in der Dorotheen-Kampfbahn und auf dem Ascheplatz „Zum Fischerbusch“ durchführen.
Gab es bei den Aktiven ein Trainingsprogramm für Zuhause, um sich fit zu halten?
Niklas Schneider Ein Großteil der Mannschaft hielt sich mit Joggen im Park oder im Wohnungswald fit.
Wie kam es trotz der widrigen Umstände zum Entschluss, eine zweite Mannschaft aufzubauen?
Niklas Schneider Ich hatte schon vor COVID-19 angesprochen, dass wir eine zweite Mannschaft brauchen. Sobald es die ersten Lockerungen gab, wurde es konkreter. In der letzten Saison habe ich den Wettstreit zwischen der Ersten und Zweiten Mannschaft vermisst. So etwas braucht jeder Verein. Ich bin auch der Meinung, dass jeder Fußballverein mindestens zwei Mannschaften braucht. Daher bin ich froh, dass Kai Wellmann uns beim Neubau der „Knappen“-Reserve unterstützt.
Wie viele sind schon dabei und wie sehen die ersten Trainingseinheiten für die Neueinsteiger aus?
Die ersten Trainingseinheiten waren gut besucht. In erster Linie geht es dabei ums Kennenlernen. Bei der zweiten und dritten Einheit ging es aber schon richtig zur Sache, da hatten einige schon große Freude am Kicken. Die Jungs können jetzt erstmal zeigen, was sie drauf haben. In den kommenden Wochen geht es dann auch darum, die konditionellen Grundlagen zu legen.
Wer kommt in den Sturm, wer ins Tor?
Niklas Schneider Die ersten Namen sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Am Ende ist es egal, wie die Spieler heißen. Egal, auf welcher Position die Spieler spielen. Jeder ist wichtig für die neue zweite Mannschaft. Wir suchen auch noch weitere Leute für unsere Reserve. Auch Neulinge (ab 18 Jahre!) sind gerne gesehen.
Die Jungs sollen einfach nur Spaß am Fußball haben und ohne Druck am Spiel teilnehmen. Wichtig ist auch, dass die Jungs Fußball als Ausgleich sehen im Gegensatz zum stressigen Alltag. Es geht jetzt darum, genügend Spieler zu finden, damit wir für den Spielbetrieb in der Kreisliga C anmelden können. Dafür will ich mich mit ganzer Kraft einsetzen.!
Was wünschst du dir für die neue Saison?
Niklas Schneider Ich möchte, dass die Erste Mannschaft in der kommenden neuen Saison 2020/2021, wann auch immer die beginnt, bessere Ergebnisse erzielt. Das heißt, mit dem Abstieg so schnell wie möglich nichts mehr zu tun haben und dann sehen, was nach oben geht. Ich persönlich möchte natürlich zurück in die Kreisliga A.
Mehr dazu: „Neustart beim VfB Lohberg“