Wir finden es einfach großartig und feiern Vanesa, Remzi, Susanne und Julia dafür: Die vier brennen nicht nur für die Demokratie, sondern wollen in der Kommunalpolitik mitgestalten, wie die Zukunft von Dinslaken und Lohberg aussieht. Regelmäßig werden sie auf Mittendrin schildern, was ihnen gerade wichtig ist.

und Remzi Ugur (AWG)
Heute starten wir aber erst einmal mit der Vorstellungsrunde. Wir haben die vier gebeten zu erzählen, was sie in die Politik gezogen hat und warum sie Verantwortung übernehmen wollen. Dass es nicht gerade leicht ist, Kommunalpolitik zu machen, liegt auf der Hand. Man investiert ehrenamtlich sehr viel Zeit und kann kurzfristig nur wenig verändern, bekommt aber dennoch schnell den Frust der Betroffenen zu spüren.
Was Kommunalpolitik trotzdem zu einer guten Sache macht, erzählen Julia, Vanesa, Susanne und Remzi im Folgenden.
Julia Schlimmerei (Die PARTEI)

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Hallo, ich bin Julia Schlimmerei und sitze für die Partei Die PARTEI im Stadtrat.
Ich engagiere mich schon über zwanzig Jahre in Lohberg und habe damals das Lohberger Unternehmerinnen Zentrum LUZi mit gegründet und bin schon lange beim Forum Lohberg im Vorstand.Es war und ist mir wichtig, Lohberg und seine Interessen gut in der Stadt zu vertreten. Und da gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Situationen in der Stadtverwaltung und auch in der Politik, in denen ich das Gefühl hatte, dass die Belange der Lohbergerinnen und Lohberger nicht ausreichend berücksichtigt und gehört werden.
Um das zu ändern, hab ich beschlossen, in der Politik mitzuarbeiten. Dass das vor 5 Jahren Die PARTEI geworden ist, lag an den Leuten, die den Ortsverein gegründet haben und dann auch direkt in den Rat eingezogen sind. Es macht unglaublich viel Spaß, mit allen zusammenzuarbeiten und gemeinsam Entscheidungen für Dinslaken zu treffen. Nach dem ich die letzten fünf Jahre schon als sachkundige Bürgerin mitgearbeitet habe, freue ich mich auf die Arbeit im Rat.
Remzi Ugur

Hallo und Selam,
mein Name ist Remzi Ugur und ich bin seit vier Legislaturperioden Mitglied des Stadtrates, zum zweiten Mal als direkt gewählter Kandidat aus Lohberg für die AWG Dinslaken. Das Vertrauen der Menschen in meinem Stadtteil ist für mich eine besondere Motivation politisch tätig zu werden.
Durch meine langjährige Ratsarbeit habe ich umfassende Erfahrung in Fragen der Denkmalsatzung für Lohberg gesammelt. Der Erhalt unseres historischen Gartenstadtcharakters und eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung liegen mir dabei besonders am Herzen.
Auch in Zukunft möchte ich mich mit der AWG Dinslaken dafür einsetzen, dass Lohberg ein lebenswerter Stadtteil bleibt – geprägt von Tradition, Zusammenhalt und klaren Perspektiven. Mein Ziel ist es, auch weiterhin Brücken zu bauen: zwischen Geschichte und Fortschritt, zwischen Einheimischen und Zugewanderten, zwischen den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger und einer verantwortungsbewussten Stadtentwicklung.
Susanne Gülzau

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Ich bin Susanne Gülzau und auch in der neuen Ratsperiode wieder für die SPD im Stadtrat. Mit meiner Familie wohne ich seit fast 40 Jahren in der Gartenstadt Lohberg. Deshalb gilt mein besonderes Interesse natürlich unserem Stadtteil.
Lohberg ist grundsätzlich ein schöner und attraktiver Stadtteil von Dinslaken. Allerdings gibt es Verbesserungspotenzial – bei der Ansiedlung von Geschäften, der Nutzung der kreativen Vielfalt im Stadtteil und auch bei der Sauberkeit. Darüber hinaus kann die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger breiter aufgestellt werden, zum Beispiel durch Stadtteil- und Informationsgespräche.
Ein wichtiges Thema ist außerdem der Denkmalschutz. Denn zum einen muss der besondere Charakter der Gartenstadt erhalten bleiben, zum anderen sollen auch zeitgemäße Entwicklungen möglich sein. Das gelingt nur im engen Austausch mit der Stadt und den zuständigen Landesbehörden.
Sprechen Sie mich gerne an – denn auch das fördert den Austausch.
Vanesa Muharremi

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Ich bin Vanesa Muharremi, 23 Jahre alt, und seit der Kommunalwahl vertrete ich Lohberg im Stadtrat. Dass mir die Menschen hier ihr Vertrauen gegeben haben, bedeutet mir wirklich viel. Lohberg ist ein Stadtteil, der unglaublich viel Potenzial hat – aber auch klare Herausforderungen, die man jeden Tag spürt.
Hier merkt man direkt, ob Politik funktioniert oder nicht: Ob Busse zuverlässig kommen, ob Wege sicher sind, ob junge Menschen gute Freizeit und Bildungsangebote haben oder ob Familien bezahlbaren Wohnraum finden. Genau diese Alltagsthemen haben mich motiviert, selbst aktiv zu werden.
Ich bin nicht in die Politik gegangen, um Dinge schönzureden oder elegante Reden zu halten. Ich möchte mitbekommen, was die Menschen hier wirklich beschäftigt, nicht nur während des Wahlkampfs, sondern dauerhaft. Deshalb ist mir wichtig, ansprechbar zu sein, zuzuhören und auch mal nachzufragen, wenn etwas hier nicht läuft.
Als junge Frau mit Migrationsgeschichte weiß ich, wie entscheidend es ist, dass verschiedene Perspektiven in politischen Entscheidungen eine Rolle spielen. Viele von uns kennen Situationen, in denen man das Gefühl hat, nicht richtig wahrgenommen zu werden. Genau dagegen möchte ich arbeiten.
Ich freue mich darauf, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Veränderungen anzustoßen, Schritt für Schritt, manchmal klein, manchmal größer. Aber immer so, dass es am Ende den Alltag der Menschen in Lohberg ein Stück besser macht.
Dafür bin ich angetreten. Und dafür werde ich mich auch in den nächsten Jahren einsetzen.
Mehr als schlechte Rahmenbedingungen
Regelmäßig wird nun einer der vier erzählen, was ihn oder sie in der Politik aktuell umtreibt, was die Sache schwierig macht, wie man sich dennoch einbringen kann.
Sicher ist: Die vier werden viel zu berichten und zu erklären haben. An diesem Dienstagabend kam der Rat zu seiner ersten echten Sitzung nach der Wahl zusammen. Dort geht es direkt ans Eingemachte. Bürgermeister Simon Panke überbringt richtig schlechte Nachrichten: Das Minus in der Stadtkasse ist noch größer als erwartet. Bedeutet: Die Einschnitte für Dinslaken werden noch schmerzhafter. An allen Ecken und Enden fehlt das Geld.
„Die Konsequenz für die Stadt Dinslaken ist ein zu erwartendes Haushaltsdefizit von 40 Millionen Euro für 2026“, lässt sich Dinslakens neuer Bürgermeister Simon Panke in einer Pressemitteilung zitieren. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die Kämmerei im Jahr darauf sogar mit einem Minus von 50 Millionen Euro rechnen muss.