Neun Pferde entlaufen auf der Hünxer Straße. „Wir hatten mehr Glück als Verstand, dass nichts Schlimmes passiert ist“, sagt Züchter Tobias Schult im Gespräch mit Mittendrin spürbar erleichtert. Was ihn ärgert: Der Zaun wurde von Unbekannten mutwillig geöffnet.

Die Sache hätte schlimm enden können. „Zum Glück sind die Tiere nicht in Panik geraten“, sagt Schult. Sonst hätten chaotische Szenen die Folge sein können. Mit verletzten Tieren und Menschen, Unfällen mit Autos, Chaos bis in die Innenstadt. Zum Glück ging alles glimpflich aus.
Neun trächtige Stuten, die am Mittwoch vom Schwarzen Weg in Dinslaken ausgebüxt waren, sind nach ihrem kurzen Ausflug über die Hünxer Straße sicher eingefangen worden. Die Polizei wurde um 14:20 Uhr informiert – zunächst war von bis zu 14 entlaufenen Pferden die Rede. Um 14:32 Uhr dann schon die Entwarnung: Alle Tiere sind eingefangen und zurück auf der Weide am Schwarzen Weg.
Kehrtwende am Bergpark

Offenbar hatten die Stuten auf Höhe des Bergparks kehrtgemacht. „Vermutlich war es ihnen dort zu eng, sie wollten zurück auf die freie Fläche – dahin, wo sie sich sicher fühlen“, so Schult. Wie weit sie sogar im Bergpark waren oder in den Nebenstraßen unterwegs, ist unklar. Wer etwas beobachtet hat – wir freuen uns über eure Hinweise!
Besonders ärgerlich: Die Pferde sind nicht ausgebrochen und den Zaun übersprungen oder zerstört. Jemand muss ihn mutwillig geöffnet oder beschädigt haben. Der Zaun war laut Schult „dreifach gesichert“. „Das war mehr als leichtsinnig“, so Schult. Wir bei Mittendrin würden sagen, das war sogar kriminell – weil Menschen oder Tiere zu Schaden kommen konnten.
Polizei und Bevölkerung reagieren schnell
Auch die Bevölkerung bekommt Lob: Niemand reagierte panisch oder provozierte die Tiere mit Hupen oder Zurufen, stattdessen wurde schnell die Polizei verständigt. Videobilder sprechen sogar dafür, dass ein Treckerfahrer die Tier von der Hünxer Straße in Richtung Schwarzer Weg geleitet hat. Die Polizei war schnell mit zwei, laut Schult sogar drei Wagen vor Ort – ein gutes Zusammenspiel, das offenbar Schlimmeres verhindert hat.
Auch etwas Glück war im Spiel: Die Stuten, allesamt tragend und schon etwas älter, liefen eher gemächlich und waren nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. „Mit jungen Pferden wäre das eine ganz andere Nummer gewesen“, weiß Schult. Für ihn ist klar: „Wir hatten großes Glück.“
