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Einmal im Jahr ist Tag des offenen Denkmals. Zum 20-jährigen Bestehen seiner Stiftung hat sich das Team des Ledigenheims etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Und lud zu einem ziemlich abenteuerlichen Rundgang durch das Gebäude ein. Begegnungen mit der Vergangenheit inklusive.

„Die Führung startet gleich , ist aber nicht ganz barrierefrei“, ruft Silvo Magerl im Saal des Ledigenheimes die Interessierten zusammen. Erster Halt : die historische Stempeluhr vor dem Dizeum. Stempeluhren wurden erfunden , um Beamte zur Pünktlichkeit zu erziehen, weiß Magerl zu berichten. Dieses Exemplar diente damals zur Arbeitszeit-Erfassung der Bergleute unter Tage.

Begegnung mit der Vergangenheit

Plötzlich taucht ein „Bewohner“ des Ledigenheimes in Pütthemd und Badeschlappen auf. Mit einem ärgerlichen „Glückauf“ fragt er uns , wo denn der Heimleiter wäre, es gäbe kein heißes Wasser. Wir können glaubhaft versichern, ihn nicht zu kennen, da macht der Bergmann kehrt. Die mit Hilfe der Burghofbühne ermöglichte kurze Reise in die Vergangenheit lässt die Gäste schmunzeln.

Weiter geht es nach oben durch das Treppenhaus. Die türkisen Fliesen an den Wänden sind original aus den Anfangszeiten des Baues und auch die Handläufe im Treppenhaus wurden bei der Renovierung vor 20 Jahren erhalten.

Auf dem Dachboden angekommen, klettern wir über moderne Rohrleitungen, nehmen gleichzeitig die gut erhaltenen Original-Dachbalken wahr. „Sie sehen, Holz wird über hundert Jahre alt“, erklärt Magerl. Im nächsten Raum beeindrucken uns Fenster , die im Originalzustand erhalten sind, eines mit Blick auf das Fördergerüst auf dem ehemaligen Zechengelände. Eine Zeitung liegt noch wie gerade zurückgelassen auf einer Mauer- das Datum: Juli 2013.

Ärger mit Kathrin Türks

Wir verlassen den Dachboden, nach dem Abstieg geht es durch einen der Innenhöfe Richtung Veranstaltungssaal. Wir nehmen den „Künstlereingang“ und finden uns auf der Bühne wieder. Hier versucht Verena Caspers , Dramaturgin der Burghofbühne in der Rolle von Kathrin Türks, dem Pütt einen Schweißer für das Bühnenbild zum Rotkäppchen-Theaterstück abzuschwatzen.

„Steiger“ Silvo lässt sie abblitzen, sie erklärt dann entschlossen , Bergwerksdirektor Hoffmann persönlich anzusprechen. Eine kleine Erinnerung an die Gründerin der Burghofbühne, die hier im Ledigenheim ihre Anfänge hat.

Vorschau auf den Advent

Weiter geht es in den verwinkelten Keller des Gebäudes. Silvo führt uns über lange Gänge in einen Kellerraum, in dem an die 200 kleine Figuren eine Bergparade darstellen. „Normalerweise zeigen wir die nur einmal im Jahr, am ersten Adventssonntag“, erklärt Magerl.

Die Gäste erfahren, dass solche Paraden im Ruhrgebiet nicht üblich waren. Die hier aufgebaute stellt Szenen aus dem Erzbergbau dar. Nachdem wir über die verwinkelten Gänge wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt sind, nutzen einige Gäste die Gelegenheit, im DiZeum noch einiges über das Leben damals im Ledigenheim zu erfahren.

>>Hier erfahrt Ihr mehr zum Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Stiftung Ledigenheim