Die Extraschicht fällt dieses Jahr – wie berichtet – in Lohberg leider aus. Alexander Krößner von Din-Event hat uns die Gründe für die Nullrunde erläutert. In aller Kürze: Die Situation rund um die Zechenwerkstatt sei zu unsicher, um verlässlich zu planen zu können. „Wir denken aber für 2025 neu und in alle Richtungen.“
Die Sanierung der Zechenwerkstatt ist seit langer Zeit vorgesehen, aber wann sie beginnen wird, wusste zu Beginn der Planungen für die Extraschicht 2024 niemand, und es ist immer noch offen. Wie die nächste Extraschicht aussehen soll, damit beschäftigt sich Din-Event nämlich schon, sobald die letzte Nacht der Industriekultur vorbei ist.
Alexander Krößner betont: „Die Extraschicht ist zwingend eintrittspflichtig.“ Dafür erwarten die Gäste auch Entsprechendes. Ohne zu wissen, ob die Zechenwerkstatt als zentrale Spielstätte genutzt werden könne, sei die ganze Sache einfach zu unsicher gewesen. Man wolle schließlich nicht viel Geld ausgeben und dann schlimmstenfalls ein Event bieten, mit dem die Besucher unzufrieden sind. „Auch wenn nicht in der Zechenwerkstatt gebaut würde: Wenn dort Gerüste stehen würden oder das Dach undicht wäre, könnten wir sie auch nicht nutzen. Unser gravierender Punkt für das Aussetzen der Extraschicht war: „Können wir rein?“
„Wir lieben diese Veranstaltung“
Eine mögliche Alternative sei ein Zelt auf dem Platz der Vielfalt, aber das müsse sehr groß sein. „Man müsste dafür viele Erdanker in den Asphalt dübeln und stünde auch vor größeren Sicherheitsfragen“, so Krößner. Ein Riesenzelt in den Bergpark zu stellen, gehe auch nicht mal so eben. Weiteres Argument: KünstlerInnen muss man frühzeitig buchen. Absagen sind immer schwierig, und einige hätten so vielleicht zu anderen Extraschicht-Locations wechseln können.
„Wir lieben diese Veranstaltung, sie ist uns ans Herz gewachsen“, beteuert Alexander Krößner. „Aber wir haben gesunde Gründe, sie 2024 nicht durchzuführen.“ Vor allem auch Jens Kim, der sich im Wesentlichen um das traditionelle Industriekultur-Event kümmert, habe abgeraten. Dabei sei man im guten Einvernehmen mit dem Veranstalter Ruhr-Tourismus. „Der Platz ist wunderbar, aber die Umstände passen nicht.“
Ob im Sommer 2025 wieder die Massen nach Lohberg zur Extraschicht strömen werden, ist derzeit noch offen. Einerseits müssen die Bedingungen vor Ort stimmen: „Wir brauchen ein neues Veranstaltungskonzept und werden überlegen, ob auch ein anderes der alten Zechengebäude als Spielort infrage kommt“, erklärt Krößner. Anderseits hängt es auch von der Entwicklung des städtischen Haushalts ab, ob ein großes Extra wie die Extraschicht drin sein wird. Denn die Kommunen sind stets an den Kosten beteiligt.
Im Unterschied zu den Vorjahren mussten sich potenzielle Veranstaltungsorte für die Extraschicht in diesem Jahr mit einem Konzept bewerben. Das hat Dinslaken gar nicht erst gemacht. Und einige Städte, die sonst oft dabei waren, hätten für 2024 abgesagt, weiß Alexander Krößner. Denn der vorgezogene Termin am 1. Juni statt wie sonst Ende Juni „könnte für die Planungen sportlich werden.“
Also, am 1. Juni 2024 könnt Ihr nicht wie sonst zu Fuß zur Extraschicht gehen. Sie findet vielerorts statt, nur leider nicht in Lohberg.