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Das Lohberger Derby hat ein übles Nachspiel. RWS-Vorsitzender Ali Acabuga wirft VfB-Vize Klaus Schwan vor, sich rassistische Schmähungen gegen die Mitglieder von Rot-Weiß zu eigen gemacht zu haben – und fordert eine Reaktion des Vereins.

In einem langen Facebook-Post unter dem Account von RWS begründet Acabuga am späten Dienstagabend seine Forderung. Anlass: Ein Facebook-Posting, das das RWS-Team nach dem Derby als “Ziegenficker“ verunglimpft und das Schwan in der Nacht auf Montag in seinem privaten Profil weiterverbreitet hat.

Hier endet die ganze „Freund- und Nachbarschaft“!“, schreibt Acabuga. Dieses Verhalten könne und wolle man nicht tolerieren. Dass Schwan als Vorstandsmitglied des VfB rassistische und strafrechtlich belangbare Beschimpfungen weiterverbreitet, ist für den RWS-Vorsitzenden ein Unding.

Unmittelbare Konsequenzen

„Sie sollten sich was schämen!“, schreibt er an die Adresse Schwans. Und weist ihn darauf hin, dass er mit der offenen Schmähung türkischstämmiger Menschen genauso auch Anhänger, Spieler und Mitglieder des VfB beleidigt: „Haben Sie sich mal Gedanken gemacht Herr Schwan wie viele „Ziegenf…..“ sich in Ihrem Verein befinden?“, so Acabuga.

Im gleichen Posting zieht der RWS-Präsident unmittelbar Konsequenzen und erteilt dem Verfasser des Postings (ein Anhänger des mit dem VfB befreundeten Klubs Rot-Weiß Mülheim) sowie Schwan für alle Veranstaltungen des RWS Hausverbot.

Viel Aufregung am Dienstagabend

Im Lauf des späten Abends schlugen die Wellen zwischen den beiden Vereinen entsprechend hoch. Wie unsere Redaktion erfuhr kam es zu einem längeren Telefonat zwischen Karina Wistuba und Acabuga,in dem die VfB-Präsidentin ihrem Amtskollegen versicherte, dass Schwan mit seinem Verhalten unter keinen Umständen die Meinung des restlichen Vorstands wiedergegeben habe. Gerade der VfB habe immer türkische Spieler und Fans in seinen Reihen gehabt. Dem Vernehmen nach gingen bei ihr auch zahlreiche schockierte Reaktionen aus dem Verein ein.

Acabuga meldete sich daraufhin erneut auf Facebook zu Wort:

Wie der RWS-Präsident berichtete, meldete sich tags darauf mit Karl-Heinz Kriener auch noch der Ehrenvorsitzende des VfB,.um sich klipp und klar von Schwan zu distanzieren. 40 Jahre seiner Vorstandsägide seien von Mitarbeit und Mitgliedschaft von Ausländern oder Migranten geprägt.

Im Namen von RWS stellt Acabuga nun klar, dass es zwischen den Vereinen keinen Dialog mehr geben könne, so lange Schwan im Vorstand tätig sei. Eine Rücktrittsforderung.

Bei Schwan selbst herrscht seit Montagnacht Funkstille. Auf eine Anfrage unserer Redaktion am Donnerstag wollte er sich nicht äußern. Der fragliche Facebook-Beitrag ist inzwischen aus seiner Chronik. verschwunden

Der Ball liegt nun beim VfB. Er wird sich erklären müssen. Präsidentin Karina Wistuba will am Wochenende das Gespräch mit der Mannschaft und allen Mitgliedern des Vorstands suchen. Um Schwan – darauf deutet alles hin – ist es einsam geworden.

Update: Klaus Schwan ist laut Mitteilung des VfB Lohberg vom 16. Juli aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten.