Die Lohberger*innen sind gespannt, was aus „ihrer“ Halde wird. Wo kommt eine Schaukel hin, wo Sportmöglichkeiten, wie sollen die touristischen Attraktionen aussehen? Seit dem 1.1.2021 gehört die Halde Lohberg – wie sieben weitere Ruhrgebietshalden – dem Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), aus dem Bergrecht ist sie entlassen. „Das Projekt nimmt langsam Fahrt auf“, sagt Jens Hapke, Pressesprecher des RVR. Nun geht es aber erstmal um Förderanträge und Ausschreibungen. Wir haben uns erkundigt, was das konkret heißt.
Wichtig ist: Die Halde Lohberg Nord hat einen genehmigten Abschlußbetriebsplan. Um einen Bergbaubetrieb einzustellen, muss man diesen aufstellen und die technische Durchführung genau darstellen. Der Betriebsplan muss nachweisen, dass „die erforderliche Vorsorge zur Wiedernutzbarmachung der Oberfläche und gegen Gefahren für Leben und Gesundheit“ getroffen wurde. „Ohne einen genehmigten Abschlußbetriebsplan kann eine Halde nicht an den RVR übergehen“, betont Jens Hapke.
Wie weit sind die Pläne für Lohberg gediehen?
Die Halde Lohberg Nord ist Teil einer derzeit bearbeiteten Ausschreibung, die alle touristisch bedeutsamen Halden des RVR in ein Gesamtkonzept einbetten soll. „Für die einzelnen Halden sollen Alleinstellungsmerkmale und Nutzungsvorschläge entwickelt werden“, erklärt Jens Hapke. „Die Ergebnisse werden Ende des Jahres 2021 erwartet.“
Inwieweit werden die Planungen mit der kommunalen Stadtentwicklung abgestimmt?
Es gibt einen gemeinsamen Termin mit dem dafür beauftragten Büro, auch bei der Entwicklung des Gesamthaldenkonzeptes sind die Kommunen laut RVR beteiligt worden.
Wer bestimmt nach welchen Kriterien, wo etwa eine Schaukel, Sportmöglichkeiten u.a. hinkommen?
Das entscheidet sich in den Planungsphasen. Der RVR erwartet für Lohberg dazu „im Rahmen der Beauftragung erste Vorschläge“.
Klimaschutzaspekte sind dringender denn je: Wie werden diese berücksichtigt?
„Durch nachhaltiges Bauen, geringe Versiegelungen und die Kombination aus erneuerbaren Energien und Freizeitnutzung, wo es möglich ist“, sagt Jens Hapke. „Klimaschutz und Klimaanpassung werden hier immer mitgedacht.“
Wie läuft die Ausschreibung für die Projekte – regional, bundesweit, sogar EU-weit?
Im Rahmen der Vergabeverordung wird auch EU-weit ausgeschrieben, so der RVR.
Wie werden die Schritte bis zur IGA 2027 sein, der Internationalen Gartenbauausstellung?
Die Ergebnisse der beauftragten Planung dienen als Grundlage für Förderanträge in der neuen EFRE (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung)-Periode, erläutert Jens Hapke. „Auch sonst werden alle möglichen Förderzugänge genutzt, um Planungsleistungen und Realisierung angehen zu können. Wie weit dies bis 2027 gediehen sein wird, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.“
Nadine Schumacher von der Dinslakener Stabsstelle Stadtentwicklung erklärt: „Leider kann ich die Aussagen des RVR nicht näher konkretisieren.“ Es sei noch zu früh, denn derzeit werde noch auf Ebene von Machbarkeitsuntersuchungen die Planung vorangetrieben. Es heißt also abwarten, wie sich Lohbergs Landmarke entwickeln wird. Mittendrin bleibt dran.