Viel zu teuer – so könnte man den Ratsbeschluss vom 20. Juni zum Kiosk am Johannesplatz zusammenfassen. Für den seit mehreren Jahren geplanten Neubau hatte es im Mai im Fachausschuss trotz der hohen Kosten für den Bau noch grünes Licht gegeben.
Nun hat der Rat am Montagabend beschlossen, den Kiosk-Bau wegen der gestiegenen Kosten nochmal genau zu prüfen. Im Herbst soll dann eine endgültige Entscheidung fallen.
Nur die CDU-Fraktion stimmte für den Neubau. Aber der steht auf der Kippe, die Vorzeichen sind angesichts der weiter steigenden Baukosten alles andere als gut. Das Ende des Projekts wäre ein Paukenschlag für Lohberg.
Sanierung des alten Kiosks
Das integrierte Handlungskonzept sah im Kiosk-Bau noch ein Instrument für eine „Belebung des Platzes“ durch die vorgesehene Außengastronomie. Doch scheint dieses Motiv nicht mehr im Vordergrund zu stehen. Sondern die Finanzen: Die Kostensteigerung in Höhe von 250.000 auf 980.000 Euro ist durch Pachteinnahmen kaum zu finanzieren. Die SPD gab zu bedenken, die Stadt müsste dann für die Miete dauerhaft Geld dazuschießen.
Ob und wie der alte Kiosk saniert wird, soll ebenfalls geprüft werden. Da er denkmalgeschützt ist, kann er kaum verändert und nicht vergrößert werden. Auch aus der neuen und barrierefreien Toilettenanlage wird erstmal nichts.
Neue Umfrage
In der Diskussion um den Neubau verwies die SPD auch auf eine Umfrage, in der sich viele Lohberger Bürger gegen den Neubau ausgesprochen hatten. Nun soll die Stadt eine erneute, möglichst repräsentative Befragung auf den Weg bringen, ob in Lohberg ein neue Kiosk erwünscht ist.
Ein persönliches Schicksal ist ebenfalls mit der Hängepartie um den Kiosk verknüpft: Die potenzielle Pächterin des neuen Kiosks hatte auf die Vertragsunterzeichnung gewartet und steht nun vor einer ganzen Reihe Fragen. Ob sie weiterhin die Geduld hat, auf eine Entscheidung zu warten, steht in den Sternen.
Pro und contra bei den Lohberger:innen
980.000 statt 730.000 Euro für den Kiosk: Diese Viertelmillion mehr fand der Stadtrat nicht verantwortbar. Lohberg Mittendrin wird sich bei Lohberger Ratsmitgliedern und BürgerInnen umhören, wie sie die Entwicklung beurteilen.