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Mittendrin hat sich mit Mert Caliskan auf einen Kaffee getroffen und mal nachgehört, was gerade bei dem Boxer, der 2018 die Deutsche Meisterschaft gewonnen hat, ansteht und wie sich die Corona-Pandemie auf seine persönliche Situation auswirkt.

Mert Caliskan, 20 Jahre, derzeit Lohbergs erfolgreichster Amateurboxer

Lohberg Mittendrin: Guten Tag, wie geht es Dir?

Mert: Gut, ich hatte heute frei und fahr gleich zum Training.

Schön, dass Du Dir ein paar Minuten Zeit nimmst, um ein bißchen was von Dir zu erzählen! Du machst gerade Deine Ausbildung zum Kommissarsanwärter bei der Polizei – ist es nicht schwierig Ausbildung und Sport unter einen Hut zu bekommen?

Ich trainiere sechs- bis sieben Mal in der Woche, da geht schon ganz schön viel Zeit bei drauf, aber ich werde auch gut unterstützt, für Trainingslager und Wettkämpfe werde ich, da ich zum nationalen Leistungskader gehöre, vom Dienst freigestellt. Meine Ausbildungszeit verlängert sich dadurch, aber das ist es mir auf jeden Fall wert!

Ich hab mit 13 angefangen zu boxen, da war ich ziemlich übergewichtig und ich hab nicht damit gerechent, dass mir der Sport soviel Spaß und Erfolg bringt und ich jetzt als Leistungssportler in der U21 Nationalmannschaft unterwegs bin.

Gibt es denn gerade Turniere? Wie hast Du während der Corona-Zeit trainiert?

Die Turniere sind alle abgesagt worden und trainieren durften wir auch nicht zusammen, ich hab auch ein paar Kilo zugenommen in der Zeit, die ich jetzt wieder abtrainiert habe (er grinst verschmitzt). Im September findet hoffentlich das nationale Qualifikationsturmier für die EM statt, mein Ziel ist natürlich, zu gewinnen, damit ich nächstes Jahr zur EM fahren kann.

Wie sieht denn die Vorbereitung auf ein Turnier bei Dir aus?

Die Vorbereitung und das Training werden jetzt langsam intensiver und ich achte vorher auch sehr auf meine Ernährung – in meiner Gewichtsklasse, Halbweltergewicht bis 64 kg, darf ich nicht mehr wiegen. Ich wiege normalerweise ein bis zwei Kilo mehr, aber bis jetzt hat es am Wettkampftag immer gepasst – wir Boxer nennen die Phase korz vorm Wettkampf, in der wir über Flüssigkeitsverlust Gewicht verlieren, abkochen. Jetzt esse ich sehr gesund und überwiegend Gemüse und Fleisch. Wenn ich nicht in der intesiven Vorbereitung bin, dann gibt es aber auch ab und zu mal ein Eis, wenn ich mit Freunden und Kollegen unterwegs bin. Und nach einem Wettkampf belohne ich mich auch mit was Leckerem.

Wieviele Wettkämpfe bestreitest Du denn normalerweise?

Wenn alles normal läuft, dann nehme ich so an 20 Turnieren im Jahr teil, ich habe letztes Jahr auch in der Bundesliga geboxt, da kommen dann schon ein paar Kämpfe zusammen.

Gibt es ein besonderes Ziel, für das Du trainierst?

Mein Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris – das wär toll!

Wenn Du weiter so erfolgreich bist, dann wird das bestimmt klappen – da drücken wir jetzt schon die Daumen!