Update 27.10., 14.30 Uhr: Eine heiße Spur gebe es im Fall des gesprengten Geldautomaten im Ledigenheim noch nicht, bedauert der Pressesprecher der Polizei Wesel.
Unsere aktuelle Nachfrage ergab, dass nach bisherigen Zeugenaussagen am Dienstag von 04.05 bis 04.15 Uhr drei Männer an der Sprengung beteiligt waren. Zwei Täter, die etwa 20 bis 30 Jahre alt und circa 170 bis 180 cm groß sind, nutzten Taschenlampen. Alle drei Täter trugen Sturmhauben und dunkle Kleidung. Sie flüchteten, wie schon berichtet, mit einer schwarzen Mülltüte und vermutlich mit einem silberfarbenen, viertürigen Auto Richtung Hünxer Straße. Nochmal der Aufruf: Hinweise von Zeugen nimmt die Polizei Dinslaken unter 02064 / 622-0 entgegen.
Update 14.18 Uhr: Am Dienstagmorgen haben Unbekannte gegen 4 Uhr morgens den Geldautomaten im Ledigenheim gesprengt. Am Nachmittag legt die Polizei erste Ergebnisse der Ermittlungen vor. Auch die Sparkasse hat sich inzwischen geäußert.
Um etwa 4.10 Uhr schreckte ein lauter Knall die Anwohner hoch: Mit Hilfe der Explosion verschafften sich die Unbekannten Zugang zum Raum der Sparkasse an der Steigerstraße. „Sie rannten in das Gebäude und kamen anschließend mit einer schwarzen Mülltüte wieder heraus“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei am frühen Dienstagnachmittag, rund zehn Stunden nach der Tat.
Flucht über die Stollenstraße
Die Täter seien dann zu einem silberfarbenen Wagen (ein Viertürer) gerannt, der auf der Stollenstraße stand und Richtung Hünxer Straße davonraste. Unklar ist, ob zwei oder drei Personen an der Tat beteiligt waren.
Mittendrin konnte am Dienstagvormittag mit Frank M. sprechen, der schräg gegenüber wohnt. „Ich habe geschlafen, es gab einen lauten Knall, was erstmal nicht ungewöhnlich ist, weil hier manchmal nachts Böller knallen“, berichtete der Anwohner. „Als ich ein Auto mit hoher Geschwindigkeit wegfahren hörte und dann die Alarmanlage im Ledigenheim anging, bin ich aufgestanden und rausgegangen. Dann kamen Feuerwehr, Polizei und der Hubschrauber. Etliche Nachbarn standen auf der Straße und diskutierten aufgeregt.“
Schadensumme unbekannt
Frank M. erzählt weiter: „Ich habe nichts klirren oder scheppern gehört, das Gebäude ist wohl ganz geblieben. Jetzt (11.10 am Dienstag) fährt gerade ein LKW des LKA vor und alles ist abgesperrt.“
Ob und wieviel Geld die Täter erbeutet haben, ist noch nicht bekannt. In die Fahndung der Polizei wurde, wie Frank M. erwähnt, auch ein Polizeihubschrauber eingebunden. Die Pressestelle der Polizei bestätigte der Mittendrin-Redaktion heute, der Automat sei zerstört, nicht das Gebäude. Die Schadensumme sei noch unbekannt und werde auch nicht genannt, um keine weiteren Anreize für potentielle Täter zu geben.
Die Polizei sucht Zeugen, die in der Nacht etwas beobachtet haben und bittet darum, sich mit sachdienlichen Hinweisen an die Polizei in Dinslaken zu wenden, Tel.: 02064 / 622-0.
Die Sparkasse (NISPA) teilt auf Anfrage mit, dass vermutlich eine Bande aus den Niederlanden die Tat begangen hat. Eine neuer Geldautomat für Lohberg müsse erst produziert werden, und es gebe die derzeit üblichen Lieferkettenprobleme. Außerdem muss die Sicherheitstechnik und Verankerung geprüft und entsprechend nachgebessert werden. Das könne etwa vier Wochen dauern.
Sprengungen in Serie
„Kunden, die mobil sind, können auf die Geldautomaten an der Augustastraße, in Bruckhausen und Hiesfeld ausweichen. Wem das nicht möglich ist, der soll sich bitte bei uns melden und wir versuchen dann eine Lösung zu finden“, verspricht die Sparkasse.
In letzer Zeit werden vielerorts Geldautomaten gesprengt, vor allem im ländlichen Raum. Vor wenigen Tagen gab es eine Sprengung am Rastplatz der B58n in Wesel-Büderich, der Automat und der Pavillon wurden zerstört. Die vermeintlichen Täter flohen in einem schwarzen Wagen und sind noch nicht gefasst worden.
Mitten im dicht bewohnten Lohberg einen Automaten zu sprengen, das ist wirklich ein starkes Stück.