Das Ruhrgebietsdrama von Adnan G. Köse konnte nun endlich seine wohlverdiente Premiere vor echtem Publikum nachfeiern. Und neben geladenen Gästen aus der Politik waren auch viele Köpfe aus Kultur und Stadtgesellschaft gekommen. Die spannungsvolle Darstellung als Hybrid-Stück – also Theateraufführung gepaart mit eingespielten, voraufgezeichneten Filmsequenzen – wollte sich niemand entgehen lassen.
Und genau diese Spannung zwischen Digitalem und Analogem, Theater und Film, Kirche und Staat, Grubenbesitzer und ausgebeuteten Arbeitern machte die Sache dann auch rund. Hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung des Ensembles, insbesondere die des rasenden Revoluzzers Roman, der von Anis Jusovic mit soviel Feuer verkörpert wird.
Nicht ungeachtet lassen sollte man auch das erfolgreiche Zusammenspiel von Ideengeber, Regisseur, Finanzier und vielen lokalen Kräften, die von der RecheRoter März 1920: Was in Lohberg geschah – YouTuberche bis hin zur Maske teilweise auch selbst als Komparsen oder „Zeitzeugen“ ihren wichtigen Anteil am Gelingen des Projekts hatten.
Einziger Wermutstropfen am Premierenabend war der miserable Ton, der an mangelhaften und/oder schlecht ausgesteuerten Mikrofonen lag. Hoffentlich sind das noch „Kinderkrankheiten“ der gerade erst in Betrieb genommenen KTH. Denn „Roter März“ sollte auf jeden Fall gesehen und GEHÖRT werden. Das Stück macht Lust darauf, tiefer in ein spannendes Stück Stadtgeschichte einzutauchen.
Hier findet Ihr unsere Kritik zur digitalen Premiere von „Roter März“