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Die Frage. wo die „Danke Kumpel“-Skulptur in Zukunft stehen soll, hat in Dinslaken hitzige Diskussionen ausgelöst. Gastautor Silvo Magerl erklärt, warum sich die bergmännischen Vereine für die Innenstadt ausgesprochen haben.

Von Silvo Magerl

Die Entscheidung war schwer. Die Gruppe aus ehemaligen Lohberger Bergleuten, die sich regelmäßig als Bergbaunetzwerk zusammenfindet, hat es sich nicht leicht gemacht.

Wir haben selbstverständlich das Für und Wider besprochen und unsere Entscheidung wird nun im Netz diskutiert – was auch verständlich und legitim ist.

Vielzahl von Alternativen

Aber lassen sie uns die Frage klären, warum die große Abschiedsfeier des Steinkohlenbergaus “Danke Kumpel“ und somit der „Bergmann“ überhaupt nach Lohberg gekommen sind: Es gab eine Vielzahl von alternativen Möglichkeiten, das Ruhrgebiet ist natürlich voll von ehemaligen Zechen.

Lohberg war Spielort, weil Lohberg ein Bergbau Netzwerk hat und wir uns angeboten haben, bei der Organisation zu helfen. Diese Planung beschränkte sich nicht nur auf unseren Standort.

Ich persönlich weiß gar nicht mehr, wie oft ich nach Essen in die Zentrale der RAG gefahren bin um an Planungsgesprächen teilzunehmen. Im Nachhinein sind wir unglaublich stolz darauf, wie alles funktioniert hat.

Wem gehört er eigentlich?

Nach der großen Feier sind alle zufrieden nach Hause gegangen. Der große eiserne Bergmann aber blieb erstmal provisorisch auf dem Gelände des Bergwerks stehen.

Jetzt stellte sich die Frag: „Wem gehört der Bergmann eigentlich?“ Diese ist leicht zu beantworten. Der Bergmann, der unsere Gemüter bewegt, wurde offiziell der Stadt Dinslaken geschenkt und gehört somit allen Dinslakenern. Jedoch da, wo die rostig glänzende Skulptur stand, konnte und durfte sie nicht stehen bleiben. Und wen fragt man dann, wenn so eine Entscheidung ansteht? Natürlich diejenigen die sich mit viel Engagement und Zeit für „Danke Kumpel“ eingesetzt haben!

Was bleibt den Dinslakenern?

Letzten Endes waren es wir, die Bergleute vom Bergbaunetzwerk. Nach reiflicher Überlegung sind wir so zu dem Entschluss gekommen, dass besonders die Dinslakenerinnen und Dinslakener eine Erinnerung verdienen, an die für diese Stadt doch so prägende Zeit.

Wir Lohberger Bergleute werden auf dem ehemaligen Bergwerksgelände bereits an der Pforte an unsere Jahre auf dem Pütt erinnert. Das Gebäude ist doch immer noch vorhanden und sobald wir uns dem Areal nähern, haben wir bereits das Gefühl wieder auf der Zeche zu sein. So bleiben wir immer Lohberger Bergmänner und haben unsere Zeche – doch was bleibt unserer Stadt Dinslaken? „Nix“ – wie der Lohberger sagen würde.

Erinnerungskultur für die ganze Stadt

So hat sich unser Bergbaunetzwerk dafür entschieden, auch unserer Stadt einen Teil der Erinnerungskultur zu überlassen. Einen Botschafter, der Sie bereits am Bahnhof begrüßt und an ein anderes, vergangenes Dinslaken erinnert.

In unseren Köpfen ruft dieser den Reisenden ein herzliches „Glück Auf“ entgegen und sorgt nachhaltig dafür, dass die Identität der Stadt, als Teil der einst so glorreichen Kohlebergbauzeit, erhalten bleibt.

Stellvertretend für unseren Botschafter sende nun ich Ihnen ein freundliches „Glück Auf“ Ihr Silvo Magerl Sprecher des Netzwerks Lohberg